Duccio
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Siena.
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sutti"). Früher schrieb man sie einem ilorentinischen Mo-
saicisten Gaddo Gaddi (T 1312) zu, von welchem noch Ein--
zelnes in der Kuppel der Taufkirche von Florenz, eine Him-
melfahrt Mariä im Dom zu Pisa, und eine Krönung Mariä.
in der innern Lunette des Iiauptportals am D081 Zu FIQPCIIZ
vorhanden ist. Letztere Mosaiken vereinigen die sorgfältigste
byzantinische Behandlung (z. B. zierlich aufgehöhte Goldlichter)
mit der schönen und würdigen Auffassung des Cimabue,
Welcher mit dem Maler befreundet war. Dagegen zeigt 5.
das Mosaik der Chornische von San Miniato al Monte
über Florenz vom Jahre 1297 (wenn die betreffende Inschrift
richtig gedeutet wird), dass es in der Nähe des Cimabue ein-
zelne Maler gab, welche dem byzantinischen Styl unverwandt
anhingen und sich über die Beschränktheit desselben auf
keine Weise erhoben. Christus, im morosesten byzantinischen
Typus gebildet, thront zwischen den vier Zeichen der Evange-
listen auf einer grünen WViese; links mit ausgebreiteten Hän-
den steht die Madonna, nicht ohne eine gewisse starre Grazie,
rechts der h. Miniatus, welcher Christo eine Krone darbringt.
Die Ausführung ist höchst sorgfältig, die Goldschrafürungen
der leblosen Gewänder von grosser Zierlichkeit. Nur die
Thiere, namentlich die zahlreich auf der Wiese vertheilten
Vögel zeigen eine für diese Zeit höchst auffallende Natur-
treue.
ä. 98. Ebenfalls zur Richtung des Cimabue gehörig, 1-
aber ungleich weiter entwickelt, erscheint D u ccio, der Sohn
des sienesischen Bürgers Buonins e gna. Aus den über ihn
vorhandenen Documenten geht hervor, dass er bereits im
Jahre 1282 ein zu Siena ansässiger Maler war, dass er im
Jahre 1308 die Anfertigung einer grossen Tafel für den
Hauptaltar des Domes von Siena übernommen und dieselbe
im Jahre 1311 vollendet hattew"). Diese Tafel, welche bei
ü) Dem jedoch neuere Forscher (neben Gaddo Gaddi) die
sonst dem Giotto zugeschriebenen Bilder in der Oberkirche zu Assisi
zuertheilen. Vergl. Cr. u. Cavalcas. I. 219 ff.
H) Fr. K. im Tüb. Kunstblatt 1827, N0. 49-51.