Malerei
Römische
im
XIII.
Jahrhundert.
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Inhaltes (z. B. Communion und Krönung des lateinischen
Kaisers von "Konstantinopel, Peter von Courtenay, im Jahre
1217). Trotz ursprünglicher Rohheit und mehrfacher Ueber-
malung lässt sich hier eine Gabe malerischer Erzählung und
wAnordnung, eine lebendige Bezeichnung desäAtfektes und ein
Gefühl für stylistische Abrundung in manchen einzelnen Fi-
guren erkennen, welches eine baldige höhere Entwickelung
zu versprechen scheint.
In Rom liess diese allerdings noch achtzig Jahre auf sich 8.
warten. Schondie gleichzeitigen Wandgemälde im Innern
der nämlichen Kirche sind ungleich geringer und zerfahrener,
und die kleinen Mosaikdarstelltingen im ltlries der Vorhalle
dürfen vollends als das Rohste und Kümmerlichste gelten,
was in dieser Gattung zu Rom vorhanden ist. Auch andere
WVerke römischer Malerei, aus der Mitte des Jahrhunderts,
sind befangener und unentwickelter als manches Frühere.
Die Wandgemälde in der Silvesterskapelle bei der 9.
Kirche de' SS. quattro Coronati in Rom, um 1245 ausge-
führtg-t), zeigen einen offenbaren Rückschritt dieser Art; die
Gestalten sind nach byzantinischer Art schematisch aufgefasst
und zusammengestellt, sodass dasselbe Motiv sich in mehrern
hintereinander wiederholt, auch gehören die Köpfe noch ent-
schieden dcm byzantinischen Typus an, über welchen schon
die Mosaiken von S. M. in Trastevere hinaus zu sein schie-
nen. (Der Inhalt bezieht sich hauptsächlich auf die Legende
des Papstes Sylvester.) Die Mosaiken zweier kleinen,10-
unter Alexander IV. (1254-1261) erbauten Nischen in Santa
COSfßDZiI bei Rom (Christus zwischen zwei Aposteln und
vier Schafen, und Christus zwischen Palmen auf der Welt-
kugel sitzend, nebst einem Apostel) sind roh ausgeführt und
erreichen in der Darstellungsweise kaum die Mosaiken von
S. Clemente, welche über ein Jahrhundert älter sindH).
Hier muss auch das grosse Mosaik an der Vorderseite desll.
D'Aginc0urt, a. a. Tflf- 101-
H) Andere Ueberreste sclnlden Rum oh1 ,
Kugler Malerei 1-
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