Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

Stephan von Köln. 
273 
zu betrachten 
worden. 
sind , 
W38 
in 
dieser 
Richtung 
je 
geleistet 
'Lebenslauf und äussere Umstände sind bei ihm fast 2. 
ebensowenig bekannt als bei Wilhelm, und wenn nicht Albrecht 
Dürer in seinem Reisetagebuch zufällig angemerkt hätte, 
dass er „zwei Weisspfennige ausgegeben, um sich die Tafel 
des Meister Stephan öffnen zulassen", so wüssten wir 
vielleicht selbst den Namen des grossen Künstlers nicht. 
Nun aber hat neuerdings J. J. Merlo (Die Meister der alt- 
kölm Schule, Köln 18:32) in den alten Registern, namentlich 
unter den Jahren 1442 und 1448 einen Maler Stephan Loch- 
ne r (nicht Lothner, wie man anfangs gelesen) aus Constanz ge- 
funden, der Ilauseigenthümer in Köln, und zweimal durch Wahl 
seiner Zunft Mitglied des Rathes gewesen, also offenbar in hohem 
Ansehen gestanden hat (T 1451). Nach der Ansieht Sotz- 
manns, dem Waagen beipflichtet, dürfte er (laher mit dem Ma- 
ler des Dombildes identisch sein. Die chronologische Reihen- 
folge der wahrscheinlich von ihm herrührenden Werke lässt 
sich nur durch Vermuthnng bestimmen.  Wir beginnen mit 
einem Cyclus von ziemlich grossen Gemälden in der Samm- 
lung des Hrn. Schmitz in Köln, welche die äussern und 
innern Flügel eines Alrarwerkes ansmachten,  jene aus 3. 
Heiligentigtiren und Donatoren auf rothem, goldgehlümtem 
Grund, diese aus Passionsbildern auf Goldgrund bestehend. 
Aller Wahrscheinlichkeit nach sind es entweder Jugendarbei- 
ten Stephans oder eines ihm nahe stehenden Mitschiilers. In 
den Heiligen herrscht noch der Typus des Wilhelm, doch 
haben die Köpfe fbei aller Anmuth und Lieblichkeit schon 
einen bestimmtem Charakter, die Gestalten eine freiere Hal- 
tung; die Gewandung ist ungemein grossartig und feierlich 
gelegt. Weniger genügen die Seenen der Passion, indem 
hier den lebhafter bewegten Gestalten das Geschick und die 
flüchtige Kcckheit fehlt, womit Wilhelm (wenigstens auf den 
Aussenflügeln der Madonna des kölnischen Museums) der- 
gleichen behandelte; doch sind manche Köpfe nicht ohne 
frische Naturwahrhcit aufgefasst.  Etwas zweifelhaft ist die 4. 
Betheiligtmg Stephans an den jetzt zerstreuten Einzelbildcrn 
Kugler Malerei I. 18
	        
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