Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

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Buch II. 
Mittelalter. 
Der Norden. 
Gothischer Styl. 
dass einzelne conventionelle Gewohnheiten sich festsetzten, 
welche noch näher zu bezeichnen sein werden; wie denn z. B. 
die Schule über gewisse Körperverhältnisse, über die Bildung 
einzelner Gesichtstheile u. dgl. nie ins Klare gekommen ist. 
1. ä. 75. Die schriftlichen Nachrichten über die einzelnen 
Künstler, welchen die Werke dieser Schule angehören, sind 
auch hier überaus dürftig. Zwar hat man in neuerer Zeit 
aus den alten Schreinsbüchern der Stadt Köln eine ganze 
Reihenfolge von Malernarnen  ausgezogenä"), ohne jedoch 
irgend einem Einzelnen dieses oder jenes vorhandene Werk 
mit einiger Sicherheit zutheilen zu können. Selbst die beiden 
Namen der Meister Wilhelm und Stephan, mit Welchen 
wir jetzt die Vorstellung des bedeutendsten kölnischen Malers 
am Ende des XIV., und eines noch höher stehenden im An- 
fang des XV. Jahrhunderts verbinden, werden mit gewissen 
Bildern bloss durch eine Cornbination verknüpft, Welche bei 
Stephan allerdings beinahe zur Gewissheit wird, bei Wilhelm 
dagegen mit Bedenklichkeiten verbunden ist. 
2. Wie dem auch sei, jedenfalls scheint die neue Entwick- 
lung in der kölnischen Malerei sich ziemlich rasch und 
plötzlich aus den schon vorhandenen Elementen (s. den 
vorigen Abschnitt) gebildet zu haben; Wahrscheinlich durch 
die Erfolge eines genialen Menschen, welcher der schon lange 
vorbereiteten, vielleicht nur durch äussere Bedingungen ge- 
hemmten Richtung einen Ausdruck verlieh und eine Anzahl 
3. seiner Zeitgenossen mit sich fortriss. Nun berichtet eine oft 
angeführte Stelle in der Limhurger Chronik zum Jahre 1380: 
„In dieser Zeit war ein Maler zu Köln, der hiess Wilhelnn 
ä) Fahne: Diplomatische Beiträge zur Geschichte der Baumeister 
des Kölner Domes und der bei diesem Werke thätig gewesenen Künstler, 
S. 38 u. f.  Die Grundlage der bisherigen Resultate liefert Passa- 
vant: Kunstreise durch England und Belgien, S. 403 11. f. (zum '1'11ei1 
nach Vermuthungen von Prof. Mosler in Düsseldorfu; hiezu Nach- 
träge Passavanfs in dem schon angeführten Aufsatze, Kunstblatt 1841, 
N0. 88 u.   Ueber die in Nürnberg aufbewahrten Kölner Bilder 
giebt Waagenf Kunstw. und Künstler in Deutschland, I, S, 163 
u. f. schätzbare Nachrichten.
	        
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