Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

Wandmalereien 
in 
Schwaben, 
Franken 
etc. 
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nachgeholfen werden, welche bisweilen den Styl ihrer Zeit 
an die Stelle des ursprünglichen setzten.  Dagegen sind in 2. 
den mehr aus Mauerwerk bestehenden Kirchen zweiten Ranges 
eine grosse Menge einzelner Ueberreste erhalten, namentlich 
an den in die Mauern hineintretenden Grabnischen, an Wän- 
den und Gewölben kleinerer Kapellen u. s. W.; Fragmente, 
welche zum Theil in ihrer Vereinzelung allerdings ziemlich 
bedeutungslos sind, und bis jetzt fast sämmtlich der genauern 
Untersuchung entbehren. Vielleicht würde sich bei näherer 
Nachforschung keine einzige Kirche gänzlich von Wand- 
malereien entblösst Enden, allein nicht minder wahrscheinlich 
ist, dass die durchgängige Bemalung, wie sie früher Sitte 
gewesen, zugleich mit dem romanischen Styl zu Ende ge- 
gangen war. Die Kirchen selbst der niedern Orden und der 
geringern Pfarreien waren jetzt im Durchschnitt so gross- 
räumig, dass man sich mit der Dekoration einzelner, oft ganz 
nach Willkür gewählter Stellen begnügen musste, zumal da 
die Glasgemälde des Chores öfter alle überschüssigen Mittel 
in Anspruch nehmen mochten. Grosse geschichtliche Dar- 
stellungen in einzelnen Kreuzgängen der Stifte und Klöster 
gewähren, wie wir sehen werden, der Kunstgeschichte einen 
nicht unwichtigen Ersatz. 
ä. 64. Einige Üeberreste aus andern Gegenden-Deutsch- 1. 
lands, welche theilweise zu den bedeutendem ihrer Gattung 
gehören, mögen hier in Ermangelung anderweitiger Nach- 
richten in Kürze aufgezählt werden.  In der Crypta "des 
Münsters zu Basel hat sich u. a. Darstellungen an einer 
Wand eine Geisselung Christi und an dem vordersten Ge- 
wölbe eine Anbetung der Könige, eine Flucht nach Aegyp- 
ten u. a. m. erhalten, wahrscheinlich erst um 1360 gemalt, 
aber in einem sehr strengen und primitiven gothischen 
Style und mit Beschränkung auf zwei Farben: meergrün und 
goldgelb.  Am Nordportal des Freiburger Münsters sieht 
man in der Lunette eine Mutter Gottes zwischen Ileiligen, 
welche wohl noch dem XIII. Jahrhundert angehört. Leider 
sind die Malereien der Vorhalle dieses Gebäudes, welche mit 
der bekannten Reihe von zierlichen gothischen Statuen ein
	        
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