Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 1)

Niederlande. 
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Stadt der spätem Stifter der altüandrischen Schule, Maaseyck, 
nur wenige Stunden weiter stromabwärts liege. Allerdings 
hat sich ausser den Miniaturen nur sehr wenig Niederlän- 
disches aus dieser Zeit erhalten; nachdem die Städte schon 
im XIII. Jahrhundert eine grossef Bedeutung errungen, ent- 
wickelten sie sich in der spätern Zeit des folgenden Jahr- 
hunderts rasch zu glänzenden Centralpunkten des nördlichen 
Abendlandes, Wobei die altern Kirchen und Stadthäuser 
sammt ihrem Schmuck den prachtvollsten Neubauten Platz 
machen mussten. Von da bis zu Ende des XVII. Jahrhun- 
derts dauerte eine rastlose Kunstthätigkeit, Welche wohl ge- 
eignet war, die Incunabeln der Malerei in Schatten zu stellen; 
das Uebrige aber that der Bildersturm von 15:65 und die 
französische Revolution.  Ein Wandgemälde des XIII. 2.. 
Jahrhunderts (nach 1228  ündet sich im Refeetorium des 
Hospitals la Biloque zu Gent, an der Oberwand über der 
jetzigen Decke; der segnende Christus thronend neben der 
anbetenden Maria, hinten drei Engel, welche einen Teppich 
halten, alles roh und mit starken Umrissen, aber nicht ohne 
Streben nach Würde und Schönheit.  Um ein Jahrhundert 
neuer (1322) ist die lebensgrosse, kniende Gestalt des Grafen 
Robert de Bethune zu St. Biartin in Ypern, jetzt stark restau- 
rirtäk).  Von den gewirkten und gesticktem Teppichen, 3_ 
welche schon frühe in dem flandrischen Arras verfertigt. wur- 
den und daher den Namen Arrazzen erhielten, ist kein 
erweisliches Stück erhalten, Welches älter wäre als das XV. 
Jahrhundert; welchen Aufgaben man sich übrigens schon 
früher gewachsen fühlte, beweisen die Arrazzen mit der Ge- 
schichte Alexanders des Grossen, welche Herzog Philipp der 
Kühne von Burgund im Jahre 1397 an Sultan Bajazeth 
schickte  Niederländische Tafelbilder gothischen Styles 4, 
sind wenigstens sehr selten. Die Akademie von Antwerpen 
besitzt in ihrer sonst so reichen Sammlung altbelgischer 
a) Vgl. Passavant's Beiträge etc. Kuugtblatt 1 . 
am) U b  843, N0. 54. 
 6 er untergegangene Wandrnalerclen in G  
Coplen im Haag, vgl. Schnaase, Kstbltt 1847 Nooxscum und deren 
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