204
Buch II. Mittelalter. DerNorden. Romanische!" Styl.
reien, und der kostbare Stoff hat sich auch hier
fährlichste Feind des Werkes selbst erwiesen.
als
der
1_ S. 54. Die Emailarbeit dieser Zeit berührt unsere
Aufgabe nicht näher, da sie fast nur die Ornamente, Friese,
Gründe u. s. w. an goldenen Altartafeln und Reliquienkasten
geliefert hat, Während das Figürliche entweder plastisch oder
doch nur in sehr einfacher Linearzeichnung dargestellt wurde.
Dass das Email seit den römischen Zeiten in Gallien ein-
heimisch und in Uebung geblieben, wird durch das in Tour-
nay gefundene Schwert und die Mantelverzierungen des
Frankenfürsten Childerich (Chlodwigs Vater) wahrscheinlich,
Welche einen rothen Glasiluss auf goldenem Grunde zeigen;
auch die schon erwähnte Grabplatte Fredegundens halt ge-
2. wissermassen die Mitte zwischen Mosaik und Email. Doch
scheint erst nach der karolingischen Epoche, ohne Zweifel
von Byzanz aus, ein neuer Antrieb in diesem Kunstzweige
geweckt worden zu sein; wenigstens beginnen jetzt wieder er-
weislich datirte Arbeiten, auch stimmt die Technik des abend-
ländischen Emails, besonders seine tiefen leuchtenden Far-
ben, mit dem echt byzantinischen (z. B. der Tafel von S.
Marco) völlig überein, wenn auch der Auftrag roher und un-
beholfener ist. Hie und da findet man hletallfiguren roma-
nischen Styles, welche ganz oder theilweise mit Emailfarben
colorirt sind. Frühe schon erscheint die Gegend von Limo-
ges als ein Mittelpunkt für alle Emailarbeiten. Nach der
grossen Anzahl von derartigen Werken, welche sich am Nie-
derrhein vorfinden, scheint auch dort dieser Kunstzweig eine
namhafte Blüthe gehabt zu haben.
1_ g. 55. Endlich hat das XII. Jahrhundert die ältesten
noch vorhandenen Werke der G l a s m al e r e i hervorgebracht
Ueber dem Ursprung dieser Kunstgattung liegt vor der Hand
noch ein undurchdringliches Dunkel, indem es sich nicht aus-
Vgl. M. A. Gessert, Geschichte der Glasmalerei etc. von ihrem
Ursprung bis auf die neueste Zeit. 1839. in 8. Fiorillo, a. a. O. I.
S. 197 u. f. Emäric-David, a. a. O. S. 79. Kunstblatt 1842, N0.
101 u. f. und 1843, N0. 1u2 u. f. (Thävenot: über Ursprung, etc. der
G. in Frankreich.)