Tafelbilder.
Teppiche.
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auf
der
Bibliothek
des
Arsenals:
das
Gebetbuch
der
M utt er
des heil. Ludwig) nicht von besonderm Belang. In denli-
gleichzeitigen englischen Miniaturen derselben kaiserl. Biblio-
thek (zwei Bibeln) sind die Erfindungen, wo nicht frühere
Vorbilder zu Grunde lagen, ziemlich lahm und geistlos, die
Zeichnung schematisch wie in der vorigen Periode, die Farben
dagegen von einer Schönheit und Mannigfaltigkeit wie sonst
damals bei keiner andern Nation, ein Vorzug, welcher in den
Initialen einer grossen Bibel der Bibliothek von Ste.
Genevieve in Paris seine höchste Ausbildung erreichtf).
g. 52. Tafelbilder des romanischen Styles sind schon 1.
idesshalb sehr selten, weil der Altarschmuck noch nicht aus
Gemälden, sondern fast durchgängig aus Werken der Sculp-
tur bestand, namentlich aus prachtvollen goldnen und silbernen
Tafeln von getriebener Arbeit; für den Privatgottesdienst
mochte hauptsächlich das Elfenbein in Anspruch genommen
Werden. Am ehesten ergab sich Gelegenheit zur Tafelmalerei,
wenn die Bretterthüren (ostia), womit man jene Altarreliefs
gewöhnlich verschloss, auf würdige Weise ausgeschrnückt
werden sollten; nur sind diese Thürfiügel gar zu oft bei der
Einschmelzung des Metallwerkes ebenfalls zu Grunde ge-
gangen. In der Nicolaikapelle des Domes zu Worms befinden
sich noch zwei Tafeln dieser Gattung, einzelne Heilige auf
einem reliefartig (lamascirten, vergoldeten Kreidegrund, ein-
fache, ruhige Gestalten, deren Styl auf den Anfang des XIII.
Jahrhunderts schliessen lässt Ein anderes Tafelbild 2.
romanischen Styles, aus dem Kloster St. Walburg zu Soest
'39) Für die neu erwachende Naturauffassung in ihrem Kampfe mit
der Phantasterei geben drei sogen. "Bestiarien" rThiei-bücher) der Univ.
Bibl. zu Cambridge Aufschluss. Neben Centauren u. a. Fabelgeschöpfen
findet man hier den Charakter der wirklichen Thiere oft in grosser
Schärfe aufgefasst. Die Handschriften gehören dem XII. und dem
Anfang des XIII. Jahrhunderts an. Vgl. Waagen a. a. O. II, S. 530.
WM) Heber die Bemalung solcher Altarflügel vgl. Theophilus pres-
byter, lib. I. cap. 17. In vielen Fällen scheint man sieh mit einem
einfachen Anstrich begnügt zu fhaben, zumal bei geringem Altären,
deren Inneres bloss aus Stein- oder Holzsculptur bestand.