Angelsachsen.
Carl der Grosse.
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gewissermassen dem Gebiete der Malerei angehört In einen
über das Metall gezogenen schwarzen Lack sind hier die
Zeichen der Evangelisten und Christus am Kreuz zwischen
Sonne und Mond eingeritzt; letzteres eine der ältesten abend-
ländischen Darstellungen dieses Gegenstandes. (y
ä. 39. Nur von eine m nordischen Volke, und zwar einem 1.
der abgelegensten, sind Werke der frühesten Zeit erhalten,
welche das entschiedene Bild eines Styles geben: wir meinen
die Miniaturen der angelsächsischen (richtiger: irischen)
II an ds c h rif t e n Früher und vollständiger als das Festland
von der römischen Welt abgeschnitten, hatten die britischen
Inseln, vor allen Irland, ein eigenthümliches Kulturleben
entwickelt, welches sich seit der Bekehrung durch die Send-
boten Gregors des Grossen an zahlreiche Kirchen und Klö-
ster anschloss. In den letztern dürfen wir den Sitz der merk-
würdigen Kunstübung suchen, deren Hauptdenkmale das sog.
Outhbertbook im britischen Museum (ein Evangelien-
buch) und ein Manuscript desselben Inhalts in der National-
bibliothek zu Paris, das dem irischen Apostel St. Willebrord
gehört hat, sind, ersteres um 650, letzteres um 700 verfertigt.
Die Miniaturen enthalten in jenem die Gestalten, in diesem 2.
bloss die Zeichen der Evangelisten, und zwar in einer Dar-
stellungsweise, die von antikem und byzantinischem Styl
gleich verschieden und wesentlich die einer dekorativen Will-
kür ist. Die menschliche und thierische Gestalt ist zu einem
ornamentistisehen Spiel geworden, das kaum noch an die
Wirklichkeit erinnert; die Gesichter sind völlig leblos wie
ein kalligraphisches Schema behandelt, die Gewänder fast
ohne allen Sinn, mit Falten von -einer andern Farbe als das
Uebrige; bei scharfer Zierlichkeit der Umrisse fehlt durch-
gängig der Schatten. Sehr hübsch und phantastisch erschei-
nen die Ornamente an den Rändern und in den Initialen;
zwischen buntverschlungenen, überaus zierlichen Bändern und
Schnörkeln auf schwarzem Grunde sehiessen Drachenköpfe
ü) Waagen: Kunstwerke
134, und III, S. 241.
und
Künstler in
England
und Paris
10a: