S. Prassede.
Oecilia.
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ein noch tieferes versinken in die byzantinische Unform. Ob
damals in Rom eine vollständige Schule von Mosaieisten als
Abzweigung des Kunstlebens von Konstantinopel vorhanden
war und auf Welchen verschiedenen Entwieklungsstadien der-
selben neue Einflüsse von Byzanz her hinzukamen, Wagen
wir indess nicht zu entscheiden. Die ausgedehnteste und 5.
prachtvollste Unternehmung des Papstes Paschalis mag wohl
die Ausschmückung von Santa Prasse de auf dem Es-
quilin sein, Wenigstens hat sich mehr davon erhalten, als von
dem Schmucke anderer römischer Kirchen, nämlich der
Triumphbogen, der Nischenbogen, die Nische selbst und eine
ganze Seitenkapelle des einen Nebensehiffes. Die an den
beiden Bögen gebildeten Gegenstände sind wie gebräuchlich
der Offenbarung entnommen. Üeber dem Triumphbogen er-
scheint, in der Mitte eines ummauerten Raumes mit Pforten,
der das himmlische Jerusalem vorstellt, der Heiland zwischen
zwei Engeln, die Weltkugel haltend, und ihm zu beiden Sei-
ten eine Reihe heiliger Männer, ihre Siegeskronen darbrin-
gend. Vier Engel stehen an den Pforten zu beiden Seiten
der heiligen Stadt, um in dieselbe die herbeiströmenden
Schaaren einzuladen; unter ihnen, zu beiden Seiten des Bo-
gens, sind die Gläubigen vorgestellt, die in feierliehem Zuge,
mit weissen Gewändern angethan, Palmen in den Händen,
herannahen. Am Nisehenbogen sieht man die gewöhnliche
Vorstellung des Lammes auf dem mit Edelsteinen besetzten
Stuhle, zwischen den sieben Leuchtern, vier Engeln und den
Symbolen der Evangelisten; an beiden Seiten des Bogens die
24 Aeltesten, die herbeikommen um ihre Kronen vor dem
Throne des Lammes niederzulegen. In der Halbkuppel
der Nische nimmt Christus (Copie nach SS. Cosma e Damiano)
die mittlere Stelle ein, über ihm die Hand des ewigen Va-
ters, einen Kranz haltend: zu beiden Seiten folgen Petrus
und Paulus, S. Praxedis und S. Pudentiana, S. Zeno und
der Stifter Papst. Pasehalis mit einem Kirchlein in den Hän-
den, endlieh zwei Palmen, deren eine denselben Phönix trägt
wie die Palme in SS. Cosma e Damiano. Weiter unten wie
gewöhnlich die 13 Lämmer. Da die Kirche nicht eben
Kugler Malerei I. 8