Colorit.
Ornament.
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braunen oder olivenfarbenen Fleisch nehmen sich begreiflicher
Weise nur um so düsterer aus. Ein Rest von Lebenskraft, 3.
ja vielleicht die einzige Veränderung, welche den Namen
einer Weiterbildung verdient, offenbart sich im Ornament;
wir besitzen aus dieser Zeit die prachtvollsten Arabesken,
gemischt aus Laubwerk und Thiergestalten, reiche phan-
tastische Architekturen als Einfassungen für Schrift und Bild,
u. dgl. mehr, fast Alles mit der grössten Sorgfalt und Zier-
lichkeit ausgeführt. Allerdings tritt die mehr vegetabilische
und somit organische Bedeutung der antiken Verzierungs-
weise hier zurück neben einer gewissen kalligraphischen Will-
kür, allein diess schliesst eine geistvolle Behandlung nicht
aus. Hierin hat. Byzanz auch der bilderscheuen Kunst des
Islams zum llluster gedient und vielleicht von ihr manche
neue Anregung zurück empfangenä").
ä. 27. Von der einzigen monumentalen Gattung der 1.
frühern byzantinischen Malerei, dem Mosaik, sind im ost-
römischen Gebiete selbst nur wenig Denkmäler erhalten und
von diesen stehen uns so gut wie gar keine Abbildungen
und nur mangelhafte Nachrichten zu Gebote. Wohl lässt
sich vermuthen, dass die Pracht der justinianischen Zeit oft
erreicht, wenn nicht überboten wurde. Die Pallastbauten
des Kaisers Theophilus 842) prangten mit dem reich-
sten Schmuck; aus Cinnamus wissen wir, dass noch drei
Jahrhunderte später die reichen Hofleute an den Wänden
ihrer Palläste die Thaten der alten Helden darstellen liessen,
freilich daneben auch Schlachten und Jagden, in welchen der
dargestellt in Hurters "Geschichte Innoeenz IIL, Bd. I, unter der
Rubrik: "ein Gang durch Constantinopel."
m) Von Byzanz entlehnten die Saraeenen auch die Technik des
Mosaiks, dessen arabische Benennung fsefysa offenbar aus dem grie-
chischen zpfzpwaz; entstanden ist. Als Byzanz zu Anfang des VIII.
Jahrhunderts mit dem Khalifen Walid Frieden schloss, bedang sich
dieser zur Ausschmückung der neuen Moschee von Damaskus ein ge-
wisses Quantum fsefysa aus. Noch um die Mitte des X. Jahrhunderts
sandte Kaiser Romanos II. dem Khalifen Abderrhaman III. das Material
für die Mosaiken der Kibla in der Moschee von Cordova.