Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

Geschichte 
des 
Span. 
Geistes 
vor einem Rückfall in Barbarei zu retten, war das Eintreten und 
das lualdige Eintreten einer fremden Herrschaft. Eine solche Aen- 
derung war unvermeidlich und es war mit Grund zu fürchten, sie 
möchte in einer Form auftreten, welche der Nation unaussprechlich 
verhasst wäre. Denn am Ausgange des 17. Jahrhunderts wurde 
Ceuta von den Mahomedanern belagert, und da die Spanische 
Regierung weder Truppen noch Schiffe hatte, so war man wegen 
des Schicksals dieser bedeutenden Festung in grosser Besorgniss; 
denn es war kaum zu bezweifeln, nach ihrem Falle werde Spanien 
noch einmal von den Ungläubigen überzogen werden, und sie 
würden diesmal wenigstens mit einem Volke leicht fertig werden, 
welches durch Leiden geschwächt, halb verhungert und fast ent- 
kräftet war. m) 
Glücklicherweise starb der geistesschrvache König Karl II. im 
Jahre. 1700, als die Sachen am ärgsten standen, und Spanien {iel 
Philipp V., dem Enkel Ludwigs XIV. in die Hände. Dieser Ueber- 
gang von der Oestreichischen zu der Bourbonischen Dynastie brachte 
noch mancherlei andre Veränderungen mit sich. 179) Philipp, der von 
1700 bis 1746 regierte, 18") war Franzose, nicht nur von Geburt und 
letzten Seiten angeführt, und daher keine richtige Vorstellung von der völligen Ver- 
wahrlosung Spaniens haben kann, gesteht dennoch: "Jamäs monarca ni pueblo alguno 
se vieron en tan lastimosa situacion y en tan misero trance eomo se helleren en este 
tiempo" (1699) "Cärlos II. y la Espaüa." Lafuenle, Hisforia de Espaäa, XVII, 426, 
Madrid 1856. 
479) „Les Maures d'Afrique assiegeoient Ceuta. Le roi d'Espagne mauquait non- 
seulement de troupes, mais de xiaisseaux pour transporter le peu de secours qu'il 
pouvoit y envoyer: Louis XIV lui fit oifrir les troupes et les vaisseaux dont il euroit 
besoin. I1 sfagissoit non-seulement de eonserver Ceuta, nmis de plus Oran; pur con- 
sequent mfempecher 1a prise de deux places dont 1a couquöte facilitoit aux Maures un 
retour en Espagne." Mämöires du Marquis de Ton-y, I, 46, edit. Paris 1828. Ueber 
die Angriffe auf Ceuta von 1696 bis 1698 siehe Ortiz, Oompendio de la Historie de 
Espaüa, v1, 556, 557, 56-1. 
'79) Ein berühmter neuerer Schriftsteller hat hierüber einige Bemerkungen ge- 
macht, die zu entgegengesetzt sind, um hier nicht angeführt werden zu müssen. 
„Con el siglo XVII. aeahö tambien 1a dinastia austriaca eu Espaüa, dejando ä esta 
nacion ßobre, despoblada, sin fuerzas maritimes ni terrestres, y por consiguiente ä 
merced de las demas poteneias que intentaron repartir entre si sus eolonias y pro- 
vincias. Asi habia desparecitlo en poco mas de un siglo aquella grandeza. y poderie, 
equella fuerza y heroismo, aquella cultura 6 ilustracion con que habia deseollado entre 
todas las naciones." Biografie de Ensemula, in Navarrcte, Opüsculos; II, 5, Madrid 1848. 
490) Mit Ausnahme des kurzen Interregnums von Ludwig im Jahre 1724, das 
nur einige Monate dauerte und- während dessen der Knabe zwar König hiess, aber 
nicht wirklich regierte, sondern Philipp der wirkliche Regent blieb. "Aun el nuevo
	        
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