62
Span.
Geschichte des
Geistes
Brombeeren Myrthen Wachsen. Eine neue Aera sollte jetzt beginnen,
in welcher Spanien, gereinigt von seiner Ketzerei, sich wohl fühlen
und die Menschen in Sicherheit dahinleben, im Schatten ihrer
Weingärten ruhen, ihre Gefilde in Frieden bestellen und die Früchte
der Bäume, die sie gepiianzt, geniessen würden. 145)
Dies waren die Verheissungcn der Kirche, und das Volk
glaubte sie. Unser Geschäft ist es nun, zu untersuchen, wie weit
diese Erwartungen in Erfüllung gingen und was die Folgen eines
Verfahrens waren, welches die Geistlichkeit angestiftet, die Nation
willkommen geheissen, und verschiedene der grössten Geister, die
Spanien hervorgebracht, mit Beifall begrüsst. 146)
'45) Siehe die Predigt des Erzbischofs von Valeneia, ganz abgedruckt in (leni
Appendix zu Ximancz, Vida de Ribera, p. 411-428. Ich hätte grossc Lust sie ganz
einzuführen, aber der Leser muss sich mit einem Theil des Schlusses begnügen, p. 426,
1127. „Entre las felizidades, que cuenta el Espiritu Santa que tuvieron los hijos
de Israel en el govierno del Rey Salomon, es uns; que vivian los hombres segnros,
durmiendo d 1a soznbra de su parra, y de su higuera, sin teuer de quien temer. Asse"
estarenzos m esto Reyno de aqm" adelante, por 1a misericordia de nuestro Seüor, y
paternal providencia de Su Magestad, todo nos sobrarä, y la. misma tierra se fertili-
zarä y darä, fruto de bendicion. Brocardico es, {de que todolsusabades, diziendo que
despues, que estos se bautizaron, no se avia visto nn aüo fertil; aorw todos lo sewm,
porqne las heregias y blasfemias de estos tcnian esterilizada, abrasada, y inficionada
1a tierra, como dixo el Real Propheta. David, con tantos pccados y aborninaciones."
„Y ediücarän en las ticrras, que antes crau (lesiertas, plantando viüas, y bebieudo el
vino de ellas, y scmbrardn huertas, y cornerau del fruto de los arboles, que hau plan-
tado, y nnnca seran hechados de sus casas, dize Dies. Todo esto promete nnestro
Seüor ppr dos Prophetas suyos. Tode {digo otm vez) nos sobraroi." Dies Alles sollte
dem Volke geschehen, während der König in der nämlichen Predigt mit David ver-
glichen wird;.und eine andre grosse Autorität erklärt, seine Vertreibung der Moriscos
sei eine so grosse That ("hülßllß"), dass sie "durüra su memoria por los venideros siglos."
Porreüo, in lüzncz, Menzorias 1mm Fclipe III., p. 281.
446) "Amidst the devout exultation of the whole kingdonn-Cervantes, Lope de
Vega, and others of the principal men of genins then alive, joining in the general
jubilee." Ticknoräs History of Spanisk Literature, I, 428, 429. Vergl. Dunlogfs
Memoirs, I, 16. Porreüo sagt, man könne es unter die sieben Wunder der Welt
rechnen, „la. podemos poner entre las siete maravillas del mnndo." Y aüez, Meanorias,
p. 297; und Davila (Wda de Felipe Teraero, lib. II, cap. 41, p. 139) nennt es die
glorreichste That seit den Tagen Pelayos. Alles dies ist sehr natürlich; merkwürdig
aber ist es in der That, die Reste dieser Gesinnung in die neuere Zeit zu verfolgen.
Oampomanes (Apendioe (i Zu Educacion Popular, IV, 130, Madrid 1777), ein sehr
talentvoller Mann und liberaler als die meisten seiner Landsleute, schämt sich nicht
zu sagen: „la justa expulsion de los moriscos desde 1610 ü. 1613." Ortiz, im Jahre
1801, drückt sich zögernder aus, ist aber olfenbar für die Mnassregel, die Spanien
befreite ,von „la perniciosa semilla de Mahoma que restaba en ella" Oovnpendio de la