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des
bis zur Mitte
J ahrh.
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Gewalt getauft; nachdem sie aber getauft waren, galten sie als
Mitglieder der Kirche und ihrer Zucht unterworfen. m) Diese
Zucht handhabte die Inquisition, und sie unterwarf im weiteren
Verlauf des 16. Jahrhunderts diese neuen Christen oder Moriscos,
wie sie jetzt genannt wurdenfm) der grausamsteu Behandlung.
Die Aufrichtigkeit ihrer erzwungenen Bekehrung wurde bezweifelt;
und S0 Würde es die Aufgabe der Kirche, diesen Glauben Zu
prüfen-V") Die bürgerliche Regierung leistete Beistand; und unter
andern Verordnungen wurde von Philipp II. 1566 ein Ediet er-
lassen, welches den Moriscos befahl, alles aufzugeben, was sie
auch nur im Entferntesten an ihre vorige Religion erinnern könnte.
Unter Androhung der härtesten Strafen wurde ihnen befohlen,
Spanisch zu lernen und alle ihre Arabischen Bücher aufzugeben.
Es wurde ihnen verboten, etwas in ihrer Muttersprache zu lesen,
sie zu schreiben, ja, sie in ihren eignen Häusern zu sprechen.
Ihre Höflichkeitsformeln, ja sogar ihre Spiele wurden auf das
Strengste verboten. Sie sollten keinen Vergnügungen nachgehn, die
bei ihren Vorfahren im Schwange gewesen, noch die Kleider tragen,
die sie zu tragen gewohnt waren. Ihre Weiber sollten unverschleiert
gehn; und da Baden eine heidnische Sitte war, sollten alle öffentlichen
Bäder, ja sogar alle Bäder in Privathäusern zerstört werden. m)
m) „Oes malheurenx auraient tous eiö extermines, s'i1s n'avaient consenti ä
recevoir le baptäme. Au milieu des däcombres de leurs maisons, sur les eadavres
fumans de leurs femmes, ils shgenouillerent. Les germanos, ivres de sang, iirent
Poffice de prätres; Pun (Teux prit un balai, aspergea 1a foule des mnsulmans, en-
prononqant les paroles sacramentelles, et crut avoir fait des chretiens. Uarmöe des
germanos se räpandit ensuite dans le pays environnant, saccageant (Yaborchibaptisant
apräs." Oircourt, Histoire des Arabes cfliispugoie, II, 175, 202.
499) Dies War ihr allgemeiner "Name; aber in Aragonien hiessen sie „'tornadizos,'
en lenguage insultante." Jancr, Condicion 21a los Moriscns de Espaüa, lkiadrid 1857, p. 26.
m) "Recibieron el Sacramento por cpmodidad, 110 de voluntad, y asi encubrian
todo lo possible el viuir _v morir en 1a seeta. de Mahoma, Siefldo müdes apostatal"
Vanderhavnonewfs Filipo Segzmdo, p. 12. "Porque 1a Inquisißivn 105 Wmenzö ä aPYetaY
mas de lo ordinario." Mendoza, Gämrra de Granada, p. 20. "Poner nuevo cuidado i
diligencia. en descubrir los motivos destos hombres." p. 26. Und dabei hat der näm-
liche Schriftsteller die Unverschämtheit gegen den Mahomedanismus als eine grausame
Religion zu deelamiren. "Cruel i abominable religion aplacar ä Dies eon vida i sangre
inoeente!" p. 107, 108.
m) Vanderhammen (Filipe Segundo, p. 12, Madrid 1632) sagt uns nur: „Por
cedula el aüo sesenta y seis les mandö dexassen el habito, lengua y epstumbres de
Moros, y fuessen Christianes y lo pareciessen." Aber. die richtigen Bestimmungen
waren: „Que dentro de tres arios aprendiesen los moriscos ü. hablar 1a lengua eastel-