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des
bis zur Mitte
Iahrh.
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nikus von Saragossa. 1118) Antonio, der gelehrteste Bibliograph
Spaniens, war ein Kanonikus von Sevilla.1"1') Gracian, dessen
Prosa viel gelesen wurde und der früher für einen grossen Schrift-
steller galt, war ein Jesuit. 1111) Dieselbe Richtung zeigte sich unter
den Dichtern. Paravicino war 16 Jahre lang ein populärer Prediger
an den Höfen Philipps III. und Philipps IV. 111) Zarnora war ein
Mönßh; m) Argensola Kanonikus von Saragossa; 113) Gongora ein
Priester111) und Rioja erhielt ein hohes Amt in der Inquisition. 115)
Calderon war Kaplan Philipps IV.;11'1) und so fanatische Gesin-
nungen entstellen sein glänzendes Genie, dass man ihn den Dichter
der Inquisition genannt hat. 111) Seine Liebe zur Kirche war eine
Leidenschaft und er machte sich um nichts ein Gewissen, was
ihren Vortheil fordern konnte. In Spanien war eine solche Ge-
sinnung natürlich; andern Völkern aber erscheint sie so seltsam,
dass ein grosser Kritiker erklärt hat, es sei fast unmöglich, seine
Schriften ohne Unwillen zu lesenßß) Wenn dies der Fall ist, so
wäre es nur billig, den Unwillen auf alle seine Zeitgenossen, gross
und klein, auszudehnen. Zu seiner Zeit gab es kaum einen Spanier,
der nicht so dachte. Selbst Villaviciosa, Verfasser eines der besten
Spanischen Spott-Heldengedichte, stand nicht nur im Dienst der
'03) Biographie Universelle, VII, 219.
m9) Ilzid. II, 293.
m) Ticknoräe History of Spanish Literature, III, 177.
4") Ibid. II, 491, III, 117, 118.
M?) Sismorzdfs Literatur-e of ilze South of Europa, II, 348, London 1846.
m) „Pero en ün murio Don Andres Martinez, y sucediole eu lu Oanongia nuestro
Bartholome." Pelliacr, Ensayo de zum Bibliotheca, Madrid 1778, 41:0, p. 94. Dies war
der jüngere Argensola.
444) TiclmoWs Hlsiory of Spemish Literature, H, 486.
H5) "Occupied a high place in the Inquisition." Tielmor, II, 507. „Prit les ordres,
et obtint un canonicat." Biographie Universelle, XXXVIII, 120.
H6) 1663, PhilippIIV. "le honrö con otra Capellania de hunor en su real Capilla."
Viola de Oalderon, p. vor Las Comedias de Ualolerorß, edit. Keil, Leipzig 1827.
4") "Galderon is, in fact, the true poet of the Inquisition. Animated by a reli-
gious feeling, whieh is too visible in all his pieces, 116 illspires m9 Only With horror
for the fuith which the professes." Sismonclißv Literature of fke South of Europa, II,
379. Vergl. Lewes an tke Spanish Drama, 176-179.
H8) Salii sagt: "Galderon de 1a Barca excite encore plus une sorte (Pindignation,
mgzlgrä son gönie dramatique, qui le mit au-dessus deYega, son prödäeesseur. En
lisant 595 drames sans prövention, vous diriez qu'il a voulu faire servir son talent
uniquement ä confirmer Ies präjugäs et les superstitions les plus Iidicules de sa nation."
Ginguenä, nimm Littäralre d'Italie, x11", 499, Palis 1834-
Buckle, Gesnh. d. Civilisation. II. 4