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des
Geschichte
Span.
Geistes
sein, diesem schrecklichen Zustande abzuhelfen. Je reicher die
Kirche wurde, desto grösser wurde der Reiz für den Laien ein-
zutreten; und der Aufopferung des weltlichen Interesses schien
kein Ziel zu sein. 95) Ja, so rasch die Bewegung auch ging, so
entschieden regelmässig verlief sie und wurde durch eine lange
Reihe früherer Verhältnisse erleichtert. Seit dem 5. Jahrhundert
hielt der Lauf der Ereignisse, wie wir schon gesehn, unverändert
diese Richtung ein und sicherte den Priestern eine Herrschaft, die
kein andres Volk geduldet haben würde. S0 war der Sinn des
Volks vorbereitet, und "es sah Allem was vor-ging schweigend zu,
wäre es doch gottlos gewesen sich ihrn zu widersetzen! Denn,
bemerkt ein Spanischer Historiker, jeder Vorschlag galt für ketze-
risch, der darauf ausging, den unerhörten Reichthum, welchen die
collegiate churches; thus, also, the diocese, of Galahorra numbered 18,000 chaplains,
Seville 14,000. How uselessly the ministers of religion were multiplied, will appear
still more clearly from the fact that the cathedral of Seville alone had a hundredx
when half-a-dozen woulrl assuredly have been sufflcient for the public ofiices of devo-
tion." Dunlzcmäs Hislory of Spam, V, 274. Nach Davila, wie wir ihn, Anmerkung 93,
citirt, waren in den zwei Diöcesen von Calahorra und Pampelona. 24,000 Geistliche.
95) „Entre tanto crecia. por instantes y se aumentaba prodigiosamente el poder y
1a autoridad de 1a iglesia. Sus pingües riquezas desmembraban de una manera eon-
siderable las rentas de 1a corona; y el estado eclesizistico, que muchos abrazaron en
un principio ä conseeuencie. de las desgracias y calzunidades de 1a epoea, fue despues
el mas solicitado por las inmensas ventajas que ofrecia su condicion comparada eou 1a
de las clases restantes." Antequera, Ifisloria de Za Legislacion, p. 223, 224. Siehe
auch in Oampomanes, zlpendioe (i la Edzwacion, Madrid 1775-1777, I, 465, und
IV, 219, die Angabe der Universität Toledo von 1619 oder 1620, dass „,hay dohlados
religiosos, clerigos y estudiantes; porque ya no lmllan atro moda de vivir, m' de pader
susiendaraeff Hätte Lafuente diese und gndre Stellen, die ich aus Zeitgenossen so-
gleich aniiihren werde, gesehen, so würde er sich wohl über diese Zeit viel klarer
ausgesprochen haben, els er es in seiner neusten glänzenden, aber mangelhaften Ge-
schichte von Spanien gethan. Ueber den grossen Reiehthum der Klöster im Jahre 1679,
als das übrige Land in Armuth versunken war, siehe einen Brief datirt Madrid,
25. Juli 1679, in Dßiumoy, Relation du Voyaye d'Espa_qne, Lyon 1693, II, 251.
Aber des frühste Zeugniss, das ich gefunden, ist ein Brief aus dem Jahre 1609 von
Sir Charles Oornwallis, Engl. Gesandten in Madrid, an Prinz Heinrich von England.
„The fnrniture of their churches here, und the riches and lustre of their sepulchures
made in every monasteide (the general povertye 01' this kingdome considered), are
almost incredible. The laity of this nation may say with Davyde (though in another
sense), 'Zelus domus tuae comedit me:' for, assuredly, the riches 01' the Temporall
hath in a. mauner all fallen into the monthes and devouring throetes of the Spiritual."
Wiwwoodk Memorials of Afmirs qf Stute, III, 10, London 1'725, folio.