Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

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Untersuchung 
des 
Schott. 
Geistes 
lichsten Ereignisse stattfinden müsse. Sie wissen, dass jeder Wider- 
spruch aufgelöst werden kann, wenn wir auch bei dem gegen- 
wärtigen Zustande unseres Wissens der Aufgabe nicht gewachsen 
sind. Dies ist ihr Glaube, und nichts kann sie ihm entfremden. 
Die grosse Masse des.Volks hat einen anderen Glauben. Das 
Unerklärte scheint ihr unerklärlich, und das Unerklärliche über- 
natürlich. Die Wissenschaft hat eine grosse Menge natürlicher 
Phänomene erklärt, und deswegen erscheinen selbst dem gemeinen 
Manne diese Phänomene nicht länger als übernatürlich, sondern 
werden natürlichen Ursachen zugeschrieben. Dagegen hat die 
Wissenschaft die Phänomene der Geschichte noch n_icht erklärt, 
folglich bemachtigt der theologische Geist sich ihrer und zwingt 
sie in seinen Dienst. Auf diese Weise ist die berühmte und alte 
Theorie entstanden, welche den Namen der moralischen Welt- 
regierung erhalten hat. Das ist ein hochklingender Titel, und er 
imponirt Manchem, der sich nie von ihm bethören lassen würde, 
wenn er seine Ansprüche untersuchte. Denn er ist gerade wie die 
andere Vorstellung, die wir eben betrachtet haben, nicht nur un- 
wissenschaftlich, sondern im hohen Grade irreligiös. Ja, er ist 
eine Anklage gegen die edelsten Eigenschaften der Gottheit. Er 
ist ein Tadel gegen die Allwissenheit Gottes; er nimmt an, dass 
das Schicksal der Völker nicht das Resultat vorhergehender und 
sie umgebender Ereignisse, sondern ein specieller Gegenstand für 
die Controle und das Eingreifen der Vorsehung sei. Er nimmt an, 
dass es grosse öffentliche Zustände gebe, wo ein solches Eingreifen 
nothwendig werde. Er nimmt an, ohne ein solches Eingreifen 
könnten die Angelegenheiten nicht richtig verlaufen, sie würden in 
Disharmonie und Verstimmung gerathen, und die Melodie und 
Harmonie des Ganzen unvollständig sein. Und so verkündigen 
dieselben Leute in einem Augenblick die göttliche Allwissenheit 
und im nächsten eine Theorie, welche diese Allwissenheit auf 
nichts zurückführt, denn sie legt dem allwissenden Wesen den 
Fehler bei, dass sein Plan für die menschlichen Angelegenheiten, 
in welchem er von Anfang an jeden Ausgang und jeden Erfolg 
uorhergesehen haben muss, so unvollkommen angelegt sei, dass er 
ihmufehlschlagen könne, dass der Plan nicht so gelungen ist, als 
er hatte wünschen mögen, dass seine eigenen Geschöpfe ihn ver- 
eitelt haben, und dass er verändert und seine Unordnung wieder 
gut gemacht werden müsse, um ihn aufrecht zu erhalten. Der 
grösste Baumeister des Universums, der Schöpfer und Erfinder
	        
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