Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

des 
während 
J ahrh. 
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keinen zuverlässigen Unterricht besitzen und keine Mittel haben, 
einen solchen zu erlangen. lieber diese Punkte haben verschiedene 
Personen und verschiedene Völker, die gleich ehrlich, gleich auf- 
geklärt und gleich urtheilsfähigwaren, die verschiedensten Ansichten 
gehegt und hegen sie noch. Sie vertheidigen dieselben mit der 
grössten Zuversicht und mit Gründen, die sie vollständig befriedigen, 
die aber von ihren Gegnern mit Verachtung verworfen werden. 
Da jede Seite im Besitz der Wahrheit zu sein glaubt, so sucht 
der unparteiische Forscher, dem es wirklich um die Wahrheit zu 
thun ist und der weiss, wie schwer sie zu erlangen ist, nach einem 
Mittel gewissenhaft zwischen diesen streitenden Ansprüchen zu ent- 
scheiden und herauszufinden, welcher Recht und welcher Unrecht 
habe. Je weiter er forscht, desto mehr überzeugt er sieh, dass 
kein solches Mittel zu finden ist, und dass diese Fragen, wenn sie 
nicht über die Grenzen des menschlichen Verstandes hinausgehen, 
Sicherlich mit seinen gegenwärtigen Mitteln nicht zu erreichen sind 
und unmöglich beantwortet werden können, während andere viel 
einfachere Probleme noch ungelöst sind. Es wäre wirklich sonder- 
bar, wenn wir, bei unserer Unwissenheit in so manchen geringeren 
und untergeordneten Dingen, im Stande wären diese fernliegenden 
und verwickelten Geheimnisse zu erreichen und zu ergründen. Es 
wäre sonderbar, wenn wir, die wir bei all unseren Fortschritten 
noch in unserer Kindheit sind" und wie Kinder nur mit unsicheren 
Schritten gehenikönnen, wir," die wir uns kaum ohne Straucheln 
auf ebnem Boden bewegen, dennoch im Stande wären, die schwind- 
lichen Höhen zu erklimmen, die über unserem Wege emporsteigen 
und uns in eine Gegend verlocken, wo wir gewiss fallen müssen, 
Zum Unglück sind jedoch die Menschen jedes Zeitalters sich ihrer 
Schwächen so wenig bewusst, dass sie nicht nur dies Unmögliche 
unternehmen, sondern sogar glauben, sie hätten es geleistet. Unter 
denen, die eine Beute dieser Täuschung sind, ist inrmer- eine ge- 
wisse Anzahl, die in ihrer eingebildeten Hoheit von ihrer phan- 
tastischen Ueberlegenheit so aufgeblasen sind, (lass sie sich unter- 
fangen, das übrige Menschengesehlecht zu unterrichten, zu warnen 
und zu tadeln. Indem sie sich selbst für geistliche Rathgeber 
erklären und lehren wollen, was_ sie selbst noch nicht gelernt haben, 
so zeigen sie in ihrer eigenen Person eine Zusammenstellung', die 
stets am festesten zusammenhält, nämlich die von grosser Un- 
wissenheit und grosser Anmaassung. Hieraus folgen nothwendig 
noch andere Uebel. Unwissenheit erzeugt Aberglauben, Anmaassung 
Buckle, Gesell. d. (Zivilisation. II. 36 
	        
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