des
während
J ahrh.
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mit Dem befassen, was regelmässig, gleichmassig und anerkannten
Principien unterworfen ist, oder mit dem, was unregelmässig, ge-
stört und von ihnen abweichend ist. Die erste dieser beiden
Abtheilungen gehört der Wissenschaft an, die zweite dem Aber-
glauben. John Hunter fasste den prächtigen Gedanken, beide
Arten des Gedankens in eine aufzuheben, indem er zeigte, dass
nichts unregelmässig, dass nichts gestört und dass nichts gegen die
Naturgesetze in Empörung sei. Vielleicht mögen Jahrhunderte
verstreichen, ehe diese Auffassung zur Vollendung kommt. Was
aber Hunter dazu geleistet hat, stellt ihn an die Spitze der alten
und der neuern Pathologen. Denn bei ihm hiess Wissenschaft der
Pathologie nicht die Gesetze der Krankheit beim Menschen allein,
nicht bei allen Thieren, selbst nicht im ganzen Reich 'der Orga-
nismen, sondern sie hiess die Gesetze der Krankheit und Miss-
bildung in der ganzen materiellen Welt, der organischen und der
unorganischen. Sein grosser Gegenstand war, eine Wissenschaft
des Abnormen zu gründen. Er beschloss, die Natur als ein weites,
vereintes Ganzes zu betrachten, das zwar zu verschiedenen Zeiten
verschiedene Erscheinungen dar-böte, aber in allem Wechsel ein
Princip gleichmässiger, ununterbrochener Ordnung bewahre, keine
Abweichung zulasse, keine Störung erfahre und keine wirkliche
Unregelmässigkeit darstelle, wenn auch für das gewöhnliche Auge
Unregelmassigkeiten im Ueberfluss vorhanden waren.
Wie die Pathologie die Wissenschaft war, der Hunter sich am
meisten hingab, so war sie es auch, in der seine natürliche Neigung
zur Deduction ammeisten hervortrat. Hier finden wir weit mehr als in
seinen physiologischen Forschungen den Wunsch vorherrschend, Grund-
principien, aus denen er argumentiren konnte, zu vervielfältigen, ganz
im Gegensatz zu der inductiven Methode, welche immer darauf ausgeht,
diese Principien durch allmahlige Analyse zu vermindern. So ver-
suchte er z. B. in seine thierische Pathologie als ein letztes Princip,
aus dem er weiter schliessen könne, den Gedanken einzuführen,
dass sich alle Krankheiten rascher nach der Haut zu entwickelten
als nach den inneren Theilen zu, vermöge einer verborgenen Kraft,
welche auch die Pflanzen nöthige, sich der Oberfläche der Erde.
zu nähern. m) Ein anderer beliebter Satz, den er oft als Obersatz
the
m0) "T113 speciiic qualities in diseases also tend more mpidly to the skin than to
deepef-geated parts, except the canoer; although, even in this disease, the progress