des
ihrend
J ahrh.
515
So viel über die Leistungen der Schotten in der Wissenschaft
vom Unorganisehen. Wenden wir uns jetzt zu der Wissenschaft
von dem Organischen, so finden wir auch dort ihre Arbeiten höchst
bedeutend. Denen, die sich zu einer gewissen Höhe und Weite
des Gedankens zu erheben vermögen, wird es im höchsten Grade
wahrscheinlich dünken, dass zwischen der organischen und unor-
ganischen Welt kein wesentlicher Unterschied bestehe. Dass sie,
wie mankgewöhnlich versichert, durch eine scharfe Trennungslinie
geschieden seien, welche ankündige, wo die eine plötzlich endige
und dieandere plötzlich beginne, scheint mi1' eine ganz unhaltbare
Annahme zu sein. Die Natur hält nicht inne und bricht nicht in
dieser launischen und unregelmässigen Weise ab. In ihren Werken
ist keine Lücke und kein Riss. Einem wahrhaft wissenschaftlichen
Geiste stellt sich die Aussenwelt als eine gewaltige ununterbrochene
Reihe dar, die sich allmählig von den niedrigsten zu den höchsten
Formen erhebt, ohne je irgendwo inne zu halten. An einer Stelle
jener Reihe finden wir eine besondere Bildung, welche wir an einer
andern, so weit unsere Beobachtungen jetzt reichen, nicht finden
können. Wir bemerken auch besondere Functionen, die jener
Bildung entsprechen, und wie wir glauben, aus -ihr entspringen.
Dies ist Alles was wir wissen; jedoch aus diesen spärlichen That-
sachen sollen wir, die wir jetzt noch in der Kindheit unseres Wissens
sind und erst an der Ober-Bäche der Dinge geschöpft haben, den
Schluss ziehen, dass es in der Kette des Daseins einen Punkt geben
müsse, wo Bildung und Function plötzlich aufhören, und hinter
dem wir vergebens nach Leben suchen. Es lässt sich kaum ein
Schluss denken, der dem ganzen Gange und der ganzen Analogie
des modernen Denkens stärker widerstrebte. In allen Fächern
gehen die Speculationen der grössten Denker beständig dahin, alle
Phänomene zu coordiniren und sie zwar als verschieden dem Grade
nach, aber keineswegs als verschieden der Art nach zu betrachten.
Früher begnügte man sich damit, seine Ueberzeugung von der
Verschiedenheit in der Art auf den Augenschein zu gründen, wo
man bei einer flüchtigen Betrachtung in einigen Körpern Organi-
sation entdeckte, in andern nicht. Aus der Organisation schloss
man auf das Leben und nahm an, dass Pllanzen z. B. Leben
hätten, Mineralien aber nicht. Diese Schlussfolgerung wurde lange
goldenen Lettern
graben lassen.
über
Portalen
den
der
Royal Society und
der
Royal
ein-
Institution
33a