des
während
Jahr-h.
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Da ich eine Geschichte nicht der Wissenschaft, sondern einer
wissenschaftlichen Methode schreibe, so kann ich nur einen kurzen
Blick auf die Dienste werfen, welche Hutton der Geologie leistete,
und die so bedeutend sind, dass man sein System noch jetzt für
die Grundlage der Geologie erklärt. 179) Dies ist jedoch zu stark
ausgedrückt, denn obwohl Hutton weit entfernt war den Einiiuss
des Wassers zu leugnen, m) so stand er ihm doch nicht genug zu,
und manche Geologen sind geneigt zuzugeben, dass Werner's System
als Theorie vom Wasser eine grössere Summe Wahrheit enthalte,
als die Vertheidiger der Feuertbeorie zugeben wollen. Was Hutton
leistete, war jedoch höchst merkwürdig, besonders in Bezug auf
die jetzt sogenannten metamorphischen Felsen, deren Bildungs-
theorie er zuerst aufstellte. 151) Hierauf und auf ihren Zusammenhang
einerseits mit den Niederschlagsfelsen und andererseits mit den
Felsen, deren Ursprung vielleicht rein vom Feuer her-rührt, könnte
ich mich nicht einlassen, ohne auf ein streitiges Feld zu gerathen.
Ich lasse bei Seite, was noch ungewiss ist, und erwähne nur zwei
Umstände über Hutton, die unbestritten sind und eine Vorstellung
von seiner Methode und Geistesriehtung geben. Der erste ist, ob-
gleich er der unterirdischen Wärme, wie sie sich in der Thätigkeit
der Vulkane zeigt, eine grössere und dauerndere Energie zuschrieb,
als es frühere Forscher gewagt hatten, 182) so zog er es doch vor,
über die wahrscheinlichen Folgen dieser Thätigkeit zu speculiren,
statt Schlüsse aus den Thatsachen zu ziehen, welche sich in dieser
Thatigkeit zeigten. Gegen diesen Punkt war er so gleichgültig,
dass er zu seinen Schlüssen gelangte, ohne auch nur eine einzige
m) "Has not only supplanted that of Werner, but has formed the foundation of
the researches 21m1 writings of our most enlightened observers, und is justly regarded
as the basis of all sound geology at the present dayf". Riohardsmfs Geplogy, London
1851, p. 38.
m) Huttorfs Theory of the Earth, Edinb. 1795, I, 34, 41, 192, 290, 291, 593,
II, 236, 369, 378, 555.
48') „In his writiugs, and in those of his illustrator, Playfair, we find the germ
of the metamorphic theory." Lyelfs Manual of Geology, Loxfdon 1851, p. 92.
m) Die kürzeste Zusammenfassung dieser Ansicht Endet sich in seiner Tlzeory of
the Earth, Edinb. 1795, Il, 556. „The doctrine, thereforc, of our Theory is brieüy
this: Thnt whatever may have been the operation of dissolving water, and the ßhemicßl
aetion of it upon the materials aocumulated _a1: the bottom of the sea, the genergl so-
lidity of that mass of earth, bind the placing of it in the atmosphere above the sur-
face of the sea, has been the immerliate operation of fire or heat melting and expan-
fling bodies."