des
während
Jahrh.
503
sich nicht leugnen, die grossen Werke von Lyell und Murchison
liefern den Beweis, dass Männer, die sich einem so mühseligen
Unternehmen unterziehen konnten, zugleich zu der viel schwierigeren
Leistung fähig waren, ihre Thatsachen zu generalisiren und sie zu
Ideen abzuklären. Sie gingen nicht auf blose Beobachtung aus,
sondern auf den viel höheren Zweck, ihre Beobachtungen einer
Entdeckung von Naturgesetzen dienstbar zu machen. Das war ihr
Zweck und es macht ihnen alle Ehre. Dennoch ist es klar, ihr
Verfahren war Wesentlich inductiv, es ist ein Fortschreiten von der
Beobachtung verwickelter Phänomene zu den Elementen, aus denen
sie hervorgehen; mit anderen Worten, es ist ein Studium natürlicher
Wirkungen, um die Thätigkeit natürlicher Ursachen zu erfahren.
Ganz verschieden davon ging es in Deutschland und in Schott-
land zu. 1787, also nur drei Jahre früher als William Smith seine
Arbeiten begann, legte Werner durch sein 'Werk über die Classi-
fication der Gebirge den Grund zu der Deutschen Schule der Geo-
logießlä) Sein Einfluss war ungemein gross, und unter seinen
Schülern finden wir die Namen von Mohs, Raumer, von Buch und
selbst den von Alexander von Humboldt. m) Aber die geologische
Theorie, die er aufstellte,.hing gänzlich von einer Kette der Argu-
mentation ab, die von der Ursache auf die Wirkung ging. Er
nahm an, alle grossen Veränderungen, welche die Erde durchlaufen
habe, rührten von der Wirkung des Wassers her. Dies für aus-
gemacht nehmend, schloss er deductiv aus Prämissen, die ihm seine
Kenntniss des Wassers an die Hand gab. Ohne näher auf sein
System einzugehen, genüge es zu sagen, dass es nach ihm ursprüng-
lich ein grosses Urmeer gab; dies schlug im Laufe der Zeit die
primitiven Felsen nieder. Die Basis von Allem sei Granit, dann
Gneiss und die anderen folgten in ihrer Ordnung. Im Schosse
des Wassers, dem anfänglich ruhigen, entstanden nach und nach
Bewegungen, zerstörten einen Theil der frühesten Niederschläge
und erzeugten aus ihren Trümmern neue Felsen. Die geschichteten
folgten so auf die ungeschichteten, und es entstand eine Art Mannig-
faltigkeit. Dann trat eine neue Periode ein, wo nicht nur die
473) Cuvier sagt in seinem Leben Werner's (Bivawlplwiß Universelle, 1-, 376, 377),
"La connaissance des positions respectives des mineraux dans 1a. croüte du globe, et ce
que l'on peut en conclure relativement aux epoqucs de leur origine, forment uns autre
brauche de 1a. science qu'il appelle Göognosiß. I1 im Präsßlltß 168 premieres bases en
1'787, dans un petit äcrit intitule Wlassiücation et description des montagnesß"
'74) Wlaewelfs H istory of tlw Indzwtive Sciencvs, III, 567.