des
während
J ahrh.
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liehen Wirkungen des Feuers und des Wassers" zu berechnen,
durch Schlüsse aus den Wissenschaften der Thermotik und der
Hydrodynamik, indem man jedes Element mit einer unabhängigen
Argumentation für sich verfolgte, und nachher die Resultate, die
man abgesondert erhalten, in ein einziges System zusammen ordnete.
Dann bliebe nur noch übrig zu untersuchen, wiefern dieses ausge-
dachte System mit dem wirklichen Zustande der Dinge harmonire,
und wenn der Unterschied des Idealen und des Wirklichen nicht
grösser wäre, als man bei den Störungen durch andere Ursachen
erwarten müsste, so würde die Argumentation eine vollendete sein
und die Geologie in ihrem unorganischen Theil eine deductive
Wissenschaft werden. Anzunehmen, dass unsere Wissenschaft für
ein solches Yerfahren reif sei, davon bin ich in der That weit
entfernt, aber dies ist der Weg, den ein deductiver Geist ein-
schlagen würde, so weit er es eben vermochte. Ein inductiver
Geist hingegen würde nicht mit Feuer und Wasser anfangen,
sondern mit den Wirkungen, welche beide hervorgebracht und
beide Mächte zuerst in ihrer vereinigten Thätigkeit, wie sie an
der Erdkruste erscheint, nicht jede nach ihrer Lehre besonders zu
studiren. Ein solcher Forscher würde annehmen, der beste Weg
zur Wahrheit führe von den Wirkungen zu den Ursachen durch
Beobachtung dessen, was wirklich geschehen sei, und dadurch,
dass man von den verwickelten Ergebnissen zu der Erkenntniss
der einfachen Kräfte aufstcige, durch deren Wirksamkeit diese
Ergebnisse hervorgebracht seien.
Wenn der Leser dem Gedankengange gefolgt ist, den ich in
diesem Kapitel und in einem Theile des vorhergehenden Bandes
verzeichnet habe, so wird er erwarten, dass die inductive Methode
in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts, wo die Geologie zuerst
ernstlich studirt wurde, dass also der Plan, von den Wirkungen
zu den Ursachen fortzuschreiten, in England "bevorzugt worden,
während die deductive Methode, von den Ursachen zu den Wirkungen
fortzugehen, in Schottland und in Deutschland angenommen worden
sei. Und dies war wirklich der Fall. Es wird allgemein anerkannt,
dass in England die wissenschaftliche Geologie ihren Ursprung
William Smith verdankt. Sein Geist hatte eine eigenthümliche
Abneigung gegen Systeme, und weil er glaubte, die beste Methode,
zum Verstandniss früherer Ursachen zu gelangen, sei, ihre gegen-
wärtigen Wirkungen zu studiren, so beschäftigte er sich zwischen
den Jahren 1790 und 1815 mit einer mühseligen Untersuchung der