des
während
J ahrh.
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diese beiden Ursachen, das Feuer und das Wasser, in voller Thätigkeit
waren, lange bevor der Mensch existirte, und noch immer thätig am
Werke sind. Vielleicht 168a) sind "sie dabei begriKen eine weitere Ver-
änderung unserer Wohnstatte vorzubereiten, die neuen Formen des
Lebens dienen mag, welche eben so sehr über den Menschen erhaben
sind, als der Mensch über die Wesen erhaben ist, welche die Erde vor
seiner Zeit inne hatten. Sei dem wie ihm wolle, Feuer und Wasser
sind die zwei bedeutendsten und allgemeinsten Prinzipien, womit
die Geologen zu thun haben, und obgleich sie auf einen oberiiäch-
lichen Blick beide äusserst zerstörerisch erscheinen, so ist es doch
gewiss, dass sie in Wahrheit gar nichts zerstören, sondern nur
zersetzen und wieder zusammensetzen können; sie verändern die
Anordnungen der Natur, lassen aber die Natur selbst unangegriüen.
ununterbrochen geblieben sein. Ich würde den Geologen zu bedenken geben, dass sie
die Theorie der wechselnden Kräfte nicht gehörig berücksichtigt haben; sie scheint
wenigstens einen Thcil des Problems zu lösen. Denn nach der '.l'heorie kann ein grosser
Theil der Hitze, die früher existirte, sich in andere Kräfte umgesetzt haben z. B. in
Licht, chemische Verwandtschaft und Schwere. Die Zunahme dieser Kräfte in Folge
der abnehmenden Hitze würde die Consolidation der Materie befördert haben; und
ehe solche Kräfte eine gewisse Energie besessen, konnte sich kein Wasser, welches
hernach eine so bedeutende Rolle spielte, bilden. Wäre nämlich die Kraft chemischer
Verwandtschaft z. B. viel schwächer als sie ist, so würde das Wasser sich ganz gewiss
in seine gasigen Bestandtheile auflösen. Ich will nicht zu viel Gewicht auf diese
Speculation legen, aber ich empfehle sie der Beachtung competenter Richter, denn ich
bin überzeugt, jede Hypothese, die mit den bekannten Naturgesetzen nicht ganz unver-
einbar ist, verdient den Vorzug vor dem Dogma der Einmischung, womit die Schule
der Geologen, welche man die wunderthätige nennen könnte, uns abspeisen möchte in
völliger Unwissenheit über die Unverträglichkeit solcher Einmischung mit den Resul-
taten, zu dene-n die leitenden Geister in andern Fächern des Wissens gelangt sind.
Die Bemerkungen in Sir Roderiek Murchisons grossem Werk Siluria, London 1854,
p. 475, 476 über „the grander intensity of former ccusution," und über die Schwierig-
keit, die dies den "Ülliformitaricrn" entgegensetzt, finden ihre Anwendung nur auf die,
welche es für ausgemacht halten, dass jede Kraft immer gleich mächtig gewesen ist:
sie treffen die nicht, welche annehmen, dass nur das Ganze der Kräfte ungeschwiicht
bleibt. Obwohl die Vertheilnng der Kräfte sich ändern kann, bleibt doch ihr Gesemmt-
betrug frei von aller Veränderung, so weit als die höchsten Begriffe der gegenwärtigen
Wissenschaft reichen. Folglich brauchen wir nicht anzunehmen, dass in den versehiede-
nen Perioden die Intensität „der Causation" verschieden sei; obwohl wir annehmen
mögen, dass irgend ein Agens z. B. die Wärme oder Hitze zu einer gewissen Periode
mehr Energie gehabt, als je nachher.
463a) Dieses "Vielleicht" ist das allgemeine Vorurtheil derer, die sich den Begriff
der Freiheit des Menschen nicht erwerben. A. R.
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