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des
Untersuchung
Schott.
Geistes
empirisch bestätigt wurde, obgleich er deutlich sah, dass der Gang
der Entdeckungen über Polarisation die wissenschaftliche Welt zu
einem Punkte führte, dessen Beschaffenheit sein scharfes Auge er-
kannt hatte, als er für Andere nur noch ein undeutlicher trüber
Fleck am fernen Horizonte war. '62)
Ueber seine Methode versichert uns Lesiie, in der Aufstellung
seiner Principien, aus denen er philosophirte, habe er grossen Bei-
stand von der Poesie gehabt. Denn er wisse, dass die Dichter
auf ihre Weise vollendete Beobachter wären, und dass die Masse
ihrer Beobachtungen einen Schatz von Wahrheit bildeten, welche
keineswegs den Wahrheiten der Wissenschaft nachstünden, und
deren die Wissenschaft sich entweder bedienen müsse, oder durch
deren Vernachlässigung sie zu leiden haben werde. m3) Diese
Wahrheiten richtig anzuwenden und sie zu den Zwecken der
Naturforschung brauchbar zu machen ist ohne Zweifel eine sehr
schwierige Aufgabe, denn sie erfordert nichts Geringeres, als zwi-
schen den streitenden Ansprüchen der Gemüthsbewegungen und des
Verstandes die Wage zu halten. Wie alle grossen Unternehmungen
ist es ein gefahrvolles, und ein gewöhnlicher Geist würde sicher
damit scheitern. Zwei Umstände jedoch machen es in unserer Zeit
weniger gefährlich als in irgend einer früheren Periode. Der erste
m) Im Jahre 1814, also 10 Jahre nach der Publicirnng seines grossen Werkes
und etwa 20 Jahre nachdem er es begonnen, schreibt er aus Paris: „My book on
heat is better known here than in England. I was even reminded of some passages
in it which in England were considered as fanciful, but which thc recent discoveries
an the polarity of light have confirnled." Napißfs Memoirs of Lßslic, p. 28, preiixed
to Lesliefs Philosophical Treaiises, edit. Edinb. 1838. Leslie starb 1832 (p. 40); und
die entscheidenden Experimente von Forbes und Melloni wurden zwischen 1834 und
1836 gemacht.
m) „The easiest mode of conceiving the subject, is to consider the heat that
permeates all bodies, und unites with them in varions proportious, as merely the subtlc
fluid of light in a state of combination. When forcibly discharged, or suddenly elicited
from any substance, it again resumes its radiant splenmlour." „The same notion
was embraced by the poets, and gives sublimity to their iinest odes." "These
poetical images which have descended to our own times, were henee founded on a
close obsewation of nature. Modern philosophy need not disdain to adopt them, and
has only to expand aud reduce to precision the original conceptions." Lesliäs Treatises
an Philosophy, p. 308, 309. Und p. 416: „This is not the first occasion in which
we have to admire, through the veil of poetical imagery, the sagacity and penetration
of those early sagen. It would be weakness to expect nice conclusions in the infancy
Of ßßiellßß; but it is arrogant presumption to regard all the etforts of unaided genius
with disdain."