des
wäimrend
Jahrh-
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Wir finden daher, dass er die Warme eine elastische Flüssigkeit
nennt, die zwar äusserst fein, aber doch immer eine Flüssigkeit
sei. 16") Sein eigentliches Verdienst war, dass er trotz der Schwierig-
keiten, die ihm im Wege standen, fest an der grossen Wahrheit
hielt, dass zwischen Licht und Warme kein wesentlicher Unterschied
ist. Wie er sich ausdrückt, ist jedes nur eine Metamorphose des
andern. Warme ist Licht in Ruhe. Lieht ist Wärme in reissender
Bewegung. Sobald sich Licht mit einem Körper verbindet, wird
es Wärme; wird es aber wieder aus dem Körper hinausgeworfen,
so wird es wieder Licht.
Ob dies wahr oder falsch ist, können wir nicht sagen; und
viele Jahre, vielleicht viele Generationen werden vergehen, ehe wir
im Stande sind es zu sagen. Aber Leslie's Verdienst hängt ganz
und gar nicht von der Richtigkeit seiner Meinung über die Art
und Weise ab, wie Licht und Warme in einander übergehen.
Dass sie in einander übergehen, ist der wesentliche und herrschende
Gedanke. Und wir müssen bedenken, dass er diesen Gedanken
seinen Untersuchungen zu Grunde legte zu einer Zeit, wo einige
sehr bedeutende oder vielmehr sehr augenfällige Thatsachen ihm
entgegenstandene, während die Hauptthatsachen, die ihm günstig
sind, noch- unbekannt waren. Als er sein Werk schrieb, waren
die Analogien zwischen Licht und Warme, mit denen wir jetzt
bekannt sind, noch nicht entdeckt worden; Niemand wusste, dass
doppeltes Zurückwerfen, Polarisation und andere merkwürdige
Eigenschaften beiden gemein sind. Eine so weitgreifende Wahr-
heit solchen Hindernissen gegenüber zu erfassen, war ein seltener
Zug von Scharfsinn. Aber wegen der Hindernisse wollte der in-
ductive Englische Geist die Wahrheit nicht anerkennen, weil sie
nicht aus einer Revue aller Thatsachen abgezogen war. Und zu
seinem Unglück starb Leslie zu früh, um die ausgesuchte Genug-
thuung zu geniessen, dass die Lehre durch directe Experimente
460) „Heat is an elastic üuid extremely subtle and active." Leslie an Heat, p. 150.
P. 31, "caloriiic and frigoriüc fiuid." Siehe auch p. 143, 144; und den Versuch ihre
Elßsticität zu messen, p. 177, 178. '
46') "Heat is only light in the stnte of combination." Leslie an Heat, p. 162,
"Heat in the state of emission constitutes light." p. 174. „It is, therefore, the same
subtle matter, that, according to its diiferent modes of existence, constitutes either heat
er light. Projected with rapid celerity, it forma light; in the state of eombination
with bodies it acts as heat." p. 188. Siehe auch p. 403, "diiferent states Qf the Same
identica] substanec."