Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

des 
wäimrend 
Jahrh- 
495 
Wir finden daher, dass er die Warme eine elastische Flüssigkeit 
nennt, die zwar äusserst fein, aber doch immer eine Flüssigkeit 
sei. 16") Sein eigentliches Verdienst war, dass er trotz der Schwierig- 
keiten, die ihm im Wege standen, fest an der grossen Wahrheit 
hielt, dass zwischen Licht und Warme kein wesentlicher Unterschied 
ist. Wie er sich ausdrückt, ist jedes nur eine Metamorphose des 
andern. Warme ist Licht in Ruhe. Lieht ist Wärme in reissender 
Bewegung. Sobald sich Licht mit einem Körper verbindet, wird 
es Wärme; wird es aber wieder aus dem Körper hinausgeworfen, 
so wird es wieder Licht.   
 Ob dies wahr oder falsch ist, können wir nicht sagen; und 
viele Jahre, vielleicht viele Generationen werden vergehen, ehe wir 
im Stande sind es zu sagen. Aber Leslie's Verdienst hängt ganz 
und gar nicht von der Richtigkeit seiner Meinung über die Art 
und Weise ab, wie Licht und Warme in einander übergehen. 
Dass sie in einander übergehen, ist der wesentliche und herrschende 
Gedanke. Und wir müssen bedenken, dass er diesen Gedanken 
seinen Untersuchungen zu Grunde legte zu einer Zeit, wo einige 
sehr bedeutende oder vielmehr sehr augenfällige Thatsachen ihm 
entgegenstandene, während die Hauptthatsachen, die ihm günstig 
sind, noch- unbekannt waren. Als er sein Werk schrieb, waren 
die Analogien zwischen Licht und Warme, mit denen wir jetzt 
bekannt sind, noch nicht entdeckt worden; Niemand wusste, dass 
doppeltes Zurückwerfen, Polarisation und andere merkwürdige 
Eigenschaften beiden gemein sind. Eine so weitgreifende Wahr- 
heit solchen Hindernissen gegenüber zu erfassen, war ein seltener 
Zug von Scharfsinn. Aber wegen der Hindernisse wollte der in- 
ductive Englische Geist die Wahrheit nicht anerkennen, weil sie 
nicht aus einer Revue aller Thatsachen abgezogen war. Und zu 
seinem Unglück starb Leslie zu früh, um die ausgesuchte Genug- 
thuung zu geniessen, dass die Lehre durch directe Experimente 
460) „Heat is an elastic üuid extremely subtle and active." Leslie an Heat, p. 150. 
P. 31, "caloriiic and frigoriüc fiuid." Siehe auch p. 143, 144; und den Versuch ihre 
Elßsticität zu messen, p. 177, 178. ' 
46') "Heat is only light in the stnte of combination." Leslie an Heat, p. 162, 
"Heat in the state of emission constitutes light." p. 174. „It is, therefore, the same 
subtle matter, that, according to its diiferent modes of existence, constitutes either heat 
er light. Projected with rapid celerity, it forma light; in the state of eombination 
with bodies it acts as heat." p. 188. Siehe auch p. 403, "diiferent states Qf the Same 
identica] substanec."
	        
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