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des
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die Natur und wurden so in der That. die Begründer der ganzen
Naturwissenschaft. Sie thaten sogar noch mehr als dies, sie
flössten dem Englischen Geist zuerst kühne und erhabene Gedanken
ein. Sie lehrten die Männer ihrer Generation dem Unsichtbaren
nachzustreben, lehrten sie, sich nach dem Ideal zu sehnen und
sich über die sichtbare Welt der Sinne zu erheben. Indem sie so
das Gemüth erregten, öffneten sie einen der Wege, die zur Wahr-
heit führen. Der Antrieb, den sie inittheilten, überlebte ihre Zeit
und wurde, wie alle grossen Bewegungen, in allen Fächern des
Denkens empfunden, Jetzt aber ist er verschwunden, und wenn
ich mich nicht sehr irre, leidet die Naturwissenschaft gegenwärtig
unter seiner Abwesenheit. Seit dem 17. Jahrhundert haben
wir keinen Dichter vom ersten Range gehabt, obgleich Shelley,
wäre er am Leben geblieben, einer geworden sein möchte. Er
hatte etwas von der flammenden Leidenschaft, dem heiligen Feuer,
welches die Seele entzündet, als käme es frisch von dem Altare
der Götter; aber er wurde in seiner Blüthe, als sein glänzender
Genius erst aufdämmerte, hinweggerafit. Wenn wir seine unreifen
aber immer bewundemswürdigen Anstrebungen ausnehmen, können
wir gewiss behaupten, dass seit zweihundert Jahren England keine
Poesie hervorgebracht hat, Welche die unverkennbaren Zeichen des
Genies tragt, wie wir sie in Spenser, Shakespeare und Milton
tinden. Die Folge ist gewesen, dass wir jetzt ausser Stand sind,
so stark wie ihre Zeitgenossen diese unsterblichen Werke mitzu-
geniessen, weil wir von diesen grossen Quellen der Phantasie
durch einenßso langen. Zwischenraum getrennt sind, getrennt von
ihnen, die unsere Vorfahren nährten, und weil wir uns nicht ganz
in die Gefühle von Dichtern hineinfinden können, die zu einer Zeit
schrieben, als alle Ansichten und daher auch fast alle Formen von
Gemüthsbewegungen sehr verschieden von Dem waren, was sie
jetzt sind. Die schöne Englische Poesie des 16. und 17. Jahr-
hunderts wird mehr als je gelesen, aber sie färbt unsere Gedanken
nicht, sie gestaltet unsern Geist nicht, wie sie den Geist unserer
Vorfahren gestaltet hat. Zwischen uns und ihnen ist ein Abgrund,
den wir nicht völlig überbrücken können. Wir sind von dem Ge-
dankenkreise, in dessen Mitte diese Gedichte entstanden, so weit
entfernt, dass sie uns nicht mit der Wirklichkeit und mit der Deut-
lichkeit ihrer Absicht einleuchtcn, wie sie gethan haben würden,
wenn wir damals gelebt hätten, als sie geschrieben wurden. Ihr
Gewand ist uns fremd und gehört einer anderen Zeit an. Nicht