des
während
J ahrh.
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Von diesen und manchen anderen Erörterungen, die alle so
wesentlich speculativ waren und, mit so verborgenen Naturprozessen
zu thun hatten, dass wir selbst jetzt noch nicht berechtigt sind sie
weder mit Sicherheit anzunehmen, noch entschieden zu verwerfen,
wurde Black weiter geführt auf die grosse Lehre von der Unzer-
störbarkeit der Wärme; '54) und diese hat, wie ich schon angedeutet,
mit der Unzerstörbarkeit der Kraft eine sittliche und sociale Be-
deutung, die selbst noch über ihre wissenschaftliche Wichtigkeit
geht. Obgleich die Kenntniss von Thatsachen, die er besass,
viel geringfügiger war, als die wir jetzt besitzen, so fühlte er sich
doch mehr durch die Fernsicht seines herrschenden Geistes, als
durch die Anzahl und Genauigkeit seiner Thatsachen so sehr von
der Ueberzeugung der Stabilität der natürlichen Dinge durchdrungen,
dass er diesen Gedanken nicht nur auf die delicaten Erscheinungen
der Wärme, sondern, was noch schwieriger war, sogar auf Fälle
anwandtc, in denen die Wärme sich so gänzlich den Sinnen ent-
zieht, dass man sie nicht mehr erkennen kann, wenn man nicht
die Phantasie ins Mittel treten lässt. Nach seiner Ansicht durch-
läuft die Wärme eine unendliche Menge von Veränderungen, während
welcher sie verloren gegangen zu sein scheint; Veränderungen, die
dem Auge niemals sichtbar, dem Tastsinn nie fühlbar und für
kein Instrument je messbar werden können. Und unter all diesen
Veränderungen bleibt sie unversehrt dieselbe. Ihr kann nichts
genommen, zu ihr kann nichts beigesetzt werden. Seine Vorlesungen,
so schlecht sie uns auch überliefert sindfää) zeigen das Gepräge
seines erhabenen Geistes. In einer ihrer schönen Stellen zeigt
Black erst, _was aller Wahrscheinlichkeit nach geschehen würde,
wenn die ganze Masse von Wärme, die in der Welt existirt, ver-
mindert würde, und fahrt dann fort über die Folgen zu speculiren,
die durch ihre Vermehrung eintreten würden, Könnte irgend eine
Kraft zu ihr auch noch so wenig hinzufügen, so würde sie sogleich
154) Siehe seinen starken Widerspruch gegen die Vorstellung, dass die Wärme je
zerstört werden könne, in seinen Leclwes, l, P25, l26, 161, 165. y
'55) Sie wurden nach seinem Tode aus so mangelhaftem Material veröffentlicht,
dass ihr Herausgeber, Dr. Robison, sagt (Pmface to Black's Lectures, vol. I, p, X)_
"When l theu entered seriously on the task, 'I fouud that the notes were (with the
exception of perhaps a score of lectures) in the same imperfect condition that they had
been in from the beginning, consistiug entirely of single Ieaves of paper, iudoctavo.
full of erasions, interlinings, ami alterations of every kind; so that, in many places,
it was not very certuin which of several notes was 1:0 be chosen."