des
während
Jahrh.
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Ansichten zu analysiren, fallt unter das Kapitel, welches Baeo als
anticijvatio naturae verwirft und für den Hauptfeind der Wissenschaft
erklärt wegen des gefährlichen Vertrauens, das man damit in die
sich von selbst darbietenden und unbcrichtigten Schlüsse des
menschlichen Geistes setzt. Wenn wir daher finden, dass Reid die
Baconische Philosophie als das Muster empfiehlt, dem alle Forscher
folgen sollten, m) und wenn wir ferner finden, dass Dugald Stewart,
ein etwas oberllächlicher Denker, aber jedenfalls ein gewissenhafter
Schriftsteller, annimmt, Reid habe die Baconische Methode ver-
folgt, 143) so haben wir ein_en neuen Beweis davon, wie schwer es
den Schotten des letzten Jahrhunderts fiel, den wahren Geist der
inductiven Logik zu fassen, da sie glauben konnten, dass ein
System, welches ihre Regeln so offenbar verletzte, ganz nach
ihnen entworfen worden sei.
.Von der Geistesphilosophie komme ich jetzt zu der Natur-
Wissenschaft. Hier, wenn irgendwo sollten wir erwarten, werde das
inductive Verfahren vorherrschen und über das deductive den Sieg
davon tragen. Wiefern dies der Fall, werde ich zu zeigen suchen
durch eine Untersuchung der wichtigsten Entdeckungen, welche von
Schotten in der organischen und unorganischen Welt gemacht
worden sind. Undlda ich nur die Richtung und den Charakter
des Schottischen Geistes nachweisen will, so werde ich alles Ein-
zelne über den praktischen Erfolg dieser Entdeckungen bei Seite
mand of. these movßllleilts that grows upon a ehild during the ürst year of life." Bain
an the Senses und tlw Intellcct, London 1855, p. 292, 293.
142) Siehe find's Inquiry, p. 4-36, 446, und andere Stellen seiner Werke; siehe
auch einen Auszug aus einem seiner Briefe an Dr. Gregory, in Stewarfs Biograpkioal
Memoirs, p, 432.
m) "T119 idea of prosecuting the study of the human mind on a plAan analogous
to that which had been so successfully adopted in physics by the followers of Lord
Bacon, if not ürst coneeived by Dr. Reid, was, at least, first carried snccessfnlly into
execution in his writings." Stewarths Biograpkical Mevnoirs, p. 419. „The inüuence
of the general views opened in the lVovum Ovganon, may be traced in almost every
pugß Of his writings; and, indeed, the cireumstance by which they are so strongly and
charactelistically distingnished, is that they exhibit the irst systematical attempt to
exemplify, in the study of human nature, the Same plan of investigation which eon-
ducted Newton to the properties of light, and to the law of gravitation." p, 421_
Aus dieser Stelle könnte. man sich zu der Annahme versucht fühlen, dass Dngald
Stewart Baeo nicht Iviel besser verstanden habe, als Aristoteles oder Kant Von den
beiden letztern tiefen Denkern wusste er wenig oder gar nichts, als was er bei andern
gefunden. Daher unterschätzt er sie.