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Schott.
des
Untersuchung
Geiste s
und sich den Anblick der Thatsaehen
glücklich erklärt hat.
sagen in Einsamkeit vergraben
unmöglich gemacht, die er so
Denselben Entschluss, das Studium der Principien dem der
Thatsachen voraufzuschicken, zeigt Hume in einem seiner originell-
sten Werke, der natürlichen Geschichte der Religion (natural history
of Religion). Mit Bezug auf diesen Titel müssen wir bemerken,
dass nach den Schottischen Philosophen der natürliche Verlauf
einer Bewegung keineswegs ihr wirklicher Verlauf ist. Dieser
Zwiespalt zwischen dem Idealen und Realen war die unvermeid-
liche Folge ihrer Methode. 98) Denn da sie von festen Prämissen
aus deductiv philosophirten, so konnten sie die Störungen, denen
ihre Schlüsse durch das Spiel und die Reibung der umgebenden
Gesellschaft ausgesetzt waren, nicht in Betracht ziehen. Dies er-
forderte eine besondere Untersuchung. Zu dem Ende hätten die
Verhältnisse, welche die Reibung verursachten und dadurch die
Schlüsse in der Welt der Thatsachen nicht dieselben sein liessen,
als sie in der Welt der Speculation waren, untersucht werden
müssen. So genannte Zufälle treten beständig ein und lassen den
wirklichen Verlauf der Dinge nicht denselben bleiben wie den
natürlichen. Und so lange wir diese Zufälle nicht vorher sagen
können, wird es immer an einer vollständigen Harmonie zwischen
den Schlüssen einer deductiven Wissenschaft und dem wirklichen
Leben fehlen. Mit anderen Worten, unsere Schlüsse werden die
98) Ein Schottischer Philosoph von grossem Ruf, dessen Geist ziber, wie es mir
scheint, diesem Rufe nicht ganz entspricht, hat diese Lieblingsmethode seines Lands-
manns sehr klar und richtig dargestellt. „In examining the history of mankind, as
well as in examining the phenomena. of the material world, when we cannot trace the
process by which an event lms been produced, it is often of importance to be able to
show how it may haue been produced by natnral canses." „To this species of
philosophical investigation, which has no appropriated name in onr language, I shall
take the liberty of giving the title of Theoretical or Oonjectural History; an expression
which coincides pretty nearly in its meaning with that of Natural History as employed
by Mr. Hume, and with what some French writers have called Histoire raisonnäe."
Duguld Stewarfs Biographical Memoirs, p. 48, 49. Daher (p. 53), „in most cases, it
is of more importanoe to ascertain the progress thut is most simple, than the progress
that is most agreeable to faet; for, paradoxical as the proposition may appear, it is
certainly 1mm, that the real progress is not always the most naiural. It may have
been determined by particular accidents, which are not likely again to occnr, und which
cannot be considered as forrning any part of that general provision, which natura has
made for the improvement of the race."