Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

des 
während 
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das trotz seiner Irrthümer bewundert werden wird, so lange noch 
Sinn für das Schöne unter uns lebt  daran hinderte, mit den 
kühnen und edlen Naturen zu fühlen, die im 17. Jahrhundert ihr 
Alles daransetzten, um die Freiheit ihres Vaterlandes zu retten. 
Sein klarer und mächtiger Verstand sah. diese Dinge vereinzelt 
und in ihren verschiedenen Theilen, aber konnte sie nicht in eine 
Form giessen, weil ihm das eigenthümliche Vermögen fehlte, welches 
das Vergangene der Gegenwart assimilirt und den Geist Beides 
fast mit gleicher Leichtigkeit erkennen lässt. Der grosse Aufstand, 
den er dem Factionsgeiste zuschreibt und dessen Führer er ins 
Lächerliche zieht, war nur die Fortsetzung einer Bewegung, die 
man deutlich bis ins 12. Jahrhundert zurück verfolgen kann und 
bei der solche Begebenheiten, als die Erfindung der Buchdrucker- 
kunst und die Einführung der Reformation, nur einander folgende 
Symptome bildeten. Aus alledem machte sich Hume nichts. In 
philosophischer Hinsicht und in den rein speculativen Theilen 
religiöser Lehren liess ihn sein durchdringender Geist erkennen, 
dass ohne einen Geist furchtloser und unbeschränkter Freiheit 
nichts zu leisten wäre. Aber dies war die Freiheit seines eigenen 
Standes, die Freiheit der Denker, nicht die Freiheit der Handelnden. 
Sein Mangel an Phantasie hinderte ihn daran, den Kreis seines 
Mitgefühls über die intellectuellen Klassen lhinaus auszudehnen, 
d. h. über die Klassen hinaus, deren Gefühle er direct in Erfahrung 
gebracht. Es zeigt sich daher, dass seine politischen Irrthümer 
nicht, wie man gewöhnlich glaubt, aus Mangel an Forschung, 
sondern vielmehr aus der Kälte, die ihm eigenthümlich war, 
herrühren. 79) Dies war es, was ihn dort fest hielt, wo er stehen 
79) Was mich in dieser Ansicht bestärkt ist die Thatsuche, dass Hume, je älter 
er wurde und je mehr er über Geschichte las, desto mehr sich in diese Irrthümer ver- 
tiefte; dies wäre nicht so gewesen, wenn die Irrthümer, wie manche Kritiker sagen, 
die Folge seiner unzulänglichen Bekanntschaft mit den Thatsaehen gewesen wären. 
Button hat durch Vergleichung der verschiedenen Ausgaben der Geschichte von Eng- 
land gezeigt, dass er allmälig ungünstiger gegen die Freiheit des Volks wurde; er 
milderte oder strich in späteren Ausgaben die Ausdrücke welche der Freiheit günstig 
Schienen. Burtwfs Life of Hume, II, 74-77. Siehe auch p. 144, 434. In seinem 
Own Life, p. XI, (in vol. I of Humds Worlcs, Edinb. 1826), sagt er. "In above a, 
hundred alterations, which farther study, reading, or retieetion, engaged me to nwke 
in the reigns of the two Iirst Stuarts, I have made all of them invariably to the Tory 
side." In einer seiner Abhandlungen bemerkt er (Philosophien! Werks, IV, 172), dass 
"there is no enthusiasm among philosophersf eine Bemerkung die ganz richtig ist, 
S0 Weit sie ihn betrifft, aber sehr ungerecht ist gegen die Philosophen überhaupt.
	        
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