des
während
I8. Jahrh,
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alter auszeichnete, und für deren Glanz er so gerühmt worden war.
Er zeigt, dass die Geistlichen allerdings viel Noth linderten, aber
dass dies nicht ihrem Verdienst zuzuschreiben ist, denn dies hatte
seinen Grund in ihrer eigenthümlichen Lage, und ausserdem hätten
sie es für ihren eigenen Vortheil gethan. Im Mittelalter besass
der Clerus einen unerhörten Reichthum, und seine Revenüen wurden
meistens nicht in Geld, sondern in Naturalien bezahlt, als Korn, Wein
und Vieh. Handel und Fabriken waren kaum bekannt, und so
konnten die Geistlichen mit diesen Waaren kaum etwas anderes
anfangen, als andere Leute damit zu füttern. Und durch diese
Anwendung derselben handelten sie auf die wirksamste Weise für
ihr eigenes Interesse. Sie erwarben sich einen Ruf ausgebreiteter
Mildthätigkeit, erhöhten ihren Einfluss, vermehrten die Zahl ihrer
Anhänger und stiegen nicht nur zu weltlicher Macht empor, sondern
sicherten auch ihren geistlichen Drohungen eine Achtung, welche
sie ohne dieses Verfahren nicht hatten erlangen können. 76)-
Der Leser wird jetzt die Untersuchungsmethode verstehen, die
in Smith's Nationalreichth um angewendet wird. Ich würde
nicht so viel Belege dafür angeführt haben, läge nicht die Frage
nach der philosophischen Methode unserem ganzen Wissen zum
Grunde, und wäre bisher auch nur irgend ein Versuch gemacht
worden, Adam Smith's Geist durch die Betrachtung seiner beiden
lgrossen Werke als zwei entgegengesetzter, sich aber dennoch
ergänzender Seiten eines und desselben Entwurfs zu analysiren.
Und da er bei weitem der grösste Denker ist, den Schottland
hervorgebracht hat, so brauche ich es kaum zu entschuldigen, dass
76) „Over und above the rents of those estates, the clergy possessed in the tithes
a very large portion of the rents of all the other estates in every kingdom of Europe.
The revenues arising from both those species of rents were, the greater part of them,
paid in kind, in corn, wine, cattle, poultry, etc. The quantity exceeded greatly what
tho clergy could themselves consume; and therebwero neither arts nor manufactures,
for the produce of which they could exchange the surplus. The clergy could derive
advantage from this immense surplus in no other way than by employing it, as
the great barons employed the like surplus of their revenues, in the most profuse
hospitality und in the most extensive charity. Both the hospitality und the eharity
of the ancient clergy, accordingly, are said to have been very great." . "The
hospitulity and charity of the clergy, too, not only gave them the command of a
great temporal force, but increased very much the weight of their spiritual weapons.
Those virtues procured them the highest respect and veneration among all the iuferior
ranks of people, of whom many were constantly, and almost all occasionally, fed by
them." TVeaZtlL of Nations, book V, chap. I, p. 336.