während des
Jahrh.
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So hohe Begriffe von Freiheit wie diese waren dem Lande
weit voraus, in dem sie ausgesprochen wurden, und konnten nur
auf wenige denkende Männer Einfluss üben. Diese und ähnliche
Lehren wurden jedoch von Hutcheson Jahr für Jahr in seinen
Vorlesungen wiederholtßl) Und auffallend genug müssen sie er-
schienen sein. Bei Denen, welche sie aufnahmen, zerstörten sie
vollständig den theologischen Geist, der Duldung für gottlos erklärte,
und in seinem Bestreben den menschlichen Geist in den Grenzen
vergangener Ansichten festzuhalten es für Schuldigkeit hielt, die
Uebertreter dieser Grenzen zu züchtigen. Im Gegensatz mit dem
führte Hutcheson die Elemente der Untersuchung, der Prüfung und
des Zweifels ein. Seine Philosophie ist noch in einem anderen
Punkte als der Anfang der grossen Empörung des Schottischen
Geistes merkwürdig. Wir haben im letzten Kapitel gesehen, wie
es den Lehrern des Volks gelungen war, die Doctrinen der finster-
sten Aseetik einzuprägen, und wie natürlich diese-aus der über-
mässigen Autorität der Kirche entsprangen. Diesen Ansichten bot
Hutcheson tapfer die Stirn. Er nahm mit Recht an, eine Bewun-
derung aller Art von Schönheit sei nicht nurireine Sünde, sondern
gehöre wesentlich zur Vervollkommnung eines wohlgeordneten
Geistes; und der originellste Theil seiner Philosophie sind seine
Untersuchungen der Thätigkeit und des Ursprungs unserer Ideen
über diesen Gegenstand. Bisher hatte man die Schotten gelehrt,
die Erregungen des Schönheitsgefühls entsprängen aus der Ver-
derbniss unserer Natur und müssten unterdrückt werden. Hutcheson
dagegen behauptete, sie seien an sich gut und gehörten in das
allgemeine Getriebe menschlicher Angelegenheiten, wo sie ein
specielles und wissenschaftliches Studium verdienten. 2") Und mit
vanity that any man should assume to himself to be wiser than they in tenets of
religion by differing from them." Hutchesorfs Moral Philosophy, I, 167.
49) „As he had oecasion every year in the course of his lectures to explain the
origin of government, und compare the different forms of it, he took peculiar care,
while on fhat subjeet, to inculcate the importance of civil and religious liberty _to the
happiness of xnankind." Leevkmaafs Lqfe of Hutcheson, p. XXXV, preüxed to Hut-
chesolfs Moral Philosophy.
9D) „The irleas of beauty and harmony, like other sensible ideas, are necessarily
Pleasant to us, as well as immediately so." Hwtvke-Yvrfs Inquiry into our Ideas of
Eßuuty und Virtue, p. 11. „Our sense of beauty seems designed to give us positive
Ploasure." p. 71. "Beauty giveg n fßvourable presumption of good moral disposition."
P- 257. "Bat it is plain we have not in our power the modelling of our seuses or