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Untersuchung
Schott.
des
Geistes
diente, sondern auch die Gewohnheiten vorsichtig zu sein und für
die Zukunft zu sorgen beförderte, welche mit der völligen Er-
gebung in den göttlichen Willen unverträglich sind. Mehr haben
zu wollen, als nothwendig wäre sich am Leben zu erhalten, galt
für eine Sünde und Thorheit und für eine Verletzung der Unter-
würügkeit, die wir Gott schuldig sind. 194) Dass es seinem Wunsche
zuwider sei, konnte man ausserdem aus der Thatsache sehen, dass
er geizigen und habsüchtigen Menschen freigebig Reichthümer ver-
lieh; ein merkwürdiger Umstand, und nach der Ansicht der Schot-
tischen Gottesgelahrten bewies er, dass er die Reichthümer nicht
liebte, sonst würde, er sie so niedrigen und schmutzigen Personen
nicht geben. 195)
Arm, schmutzig und hungrig zu sein, das Leben im Elende
hinzubringen und es mit Angst zu verlassen, mit Geschwüren und
m) Diese Theorie ist in Oockbuwfs Jacob's Vow, or Man's Felicity und Duiy,
p. 71-75, weiter ausgeführt. Er sagt: "And certainly to crave and be desirous of
more than what is competent for the maintenance and Support of our lives, is both
inconsistcnt with that dependence and subjection we owe to God, Wand doth also be-
speak a great deal of vanity, folly, and inconsiderateness." Boston greift die Vorsorge
für die Zukunft bei den Wurzeln an, sie, die doch die erste und wichtigste Maxime
in aller bürgerlichen Klugheit ist und ganz besonders civilisirte und barbarische Na-
tionen von einander unterscheidet, und fragt seine Zuhörer: „Why should men rack
their heads with eures how to provide for to-morrow, while they know not if they
shall then need anything? BostonKv Human Natura in zits" Four-fold Stute, p. 300.
Hutcheson hält dafür, wer sich so gottloser Vorsorge schuldig mache, verdiene zu ver-
hungern. "When men are not content with food and rayment, but would still heap
up more, it is just with God to leave them not so much as bread; and to suffcr men
to have an evil eye upon them, and to pluck at them, even so long as they have
meat." Huickesoafs Exposition qf the Boolc of Job, p. 296. Binning geht noch weiter
und droht mit der ewigen Verdammniss. „Ye may have things necessary herc, -food
aud raiment; and if ye seek more, if ye will be rich, and will have superfluities,
then ye,shall fall into many temptations, snares, and hurtful lusts which shall drown
you in perdition." Binningk Sevjmons, III, 355.
495) „If God loved riches well, de ye think he would give them so liberally, and
heap them up upon some base covetous wretches? Surely no." Bmningäs Serßnons,
III, 366. Gray bringt in seinem Eifer gegen den Reichthum eine andere Lehre vor,
die ich sonst nirgends gefunden zu haben glaube. Er sagt: „Al1 that the owner of
riches hath, is, the seeing of them; which a man, who is a passer hy, may likeways
have, though he be not possessor of them." Gragfs Spirituell Warfare, p. 123. Ich
hoife der Leser wird mich nicht in Verdacht haben, dass ich boshafter Weise irgend
eine von diesen Stellen mir selbst ausgedacht. Die Bücher aus denen sie citirt sind,
befinden sich alle, mit zwei oder drei Ausnahmen, in meiner Bibliothek, und wer
sich dafür interessirt, kann sie selbst nachschlagen.