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des
Geschichte
Span.
Geistes
den. 19) Und dass dies nicht etwa eine bedeutungslose Ceremonie
war, geht aus andern ähnlichen Thatsachen hervor. Ganz die
nämliche Richtung sehen wir in ihrer Jurisprudenz, denn nach dem.
Gesetzbuch der Westgothen konnte jeder Laie als Kläger oder als
Beklagter darauf bestehen, seine Sache nicht durch das Weltliche
Gericht, sondern durch den Bischof entscheiden zu lassen. Ja,
selbst wenn beide Parteien einig Waren, das weltliche Gericht
vorzuziehn, behielt dennoch der Bischof die Macht, die Entschei-
dung für ungültig zu erklären, wenn er sie für unrichtig hielt;_ es
war ganz besonders sein Geschäft, die Rechtspflege zu überwachen
und die Richter zu instruiren, wie sie ihre Pflicht ausüben soll-
tenß") Ein weiterer Beweis, der noch trauriger ist, von der
Uebcrmacht der Priester ist dieser,ßdass die Gesetze gegen die
Ketzer in Spanien schärfer als in irgend einem andern Lande
waren; besonders wurden die Juden mit unnachsichtiger Härte
verfolgtß) Ja, der Wunsch, den Glauben aufrecht zu erhalten,
49) 1m Jahr 688, auf dem Concil zu Toledo, „le roi Egica y etoit en personne;
et apres s'ätre prosterne devant les eveques, suivant Zu coutmne, il üt lire un memoire
oü il leur demandoit conseil," etc. Fleury, Histoire Ecchäsiastique, IX, 89, Paris 17 58.
90) Siehe einen kurzen aber tretflichen Abriss dieses Theils des Westgothischen
Codex in Dunham's History of Spain, IV, 77, 78; vielleicht der besten Englischen
Geschichte eines fremden Landes. „In Spain, the bishops had e special charge to
keep contiuual watch over the administration of justice, and were summoned on all
great occasions to instruct the judges to act with piety und justice." Milmanäw
Estory of Latin Ohristianity, 1854, I, 386. 633 weis": die Versammlung von Toledo
die Bischöfe an, Richter zu ermahnen. Flewry, Histaire Eccläsiastiqzae, VIII, 313; und
ein gelehrter Spanischer Gesetzkundiger, "Sempere, sagt von den Bischöfen: „Le code
du Fuero Juzgo fut leur ouvmge; les juges, ätaient zujets ä leur juridietion; les
plaideurs, greves par 1a sentence des juges, pouvaient se plaindre aux äveques, et
ceux-ci evoquer ainsi leurs arrets, les räformer, et chätier les magistrets. Les procu-
reurs du roi, comme les juges, ätaient obliges de se präsenter eux synodes dioeäsains
annuels, pour apprendre des ecclesiestiques Padministration de 1a justice; eniin le
gouvernement des Goths nüätait qu'une monarchie thäocratique." Senzpere, Monarchie
Espagnole, Paris 1826, I, G, II, 2l2--2l4.
9') „The terrible laws against heresy, and the etrocious juridieel perseeutions of
the Jews, alreedy designate Spain es the throne and centre of merciless bigotry."
Milmanäs History of Latin Olzristianity, I, 381. "Tun luego como 1a religion eatölica
se hallö dominando en el trone y en el pueblo, eomenzaron los concilienos toledanos
ä dictar dispesiciones cenönicas y ä. prescribir castigos contre las idolatras, eontra los
judios, y c0ntra.1os hereges." Lafuente, Historia de Espaiia, IX. 199, 200. Siehe
auch 214, und II, 406, 407, 451. Presdotfs History of Ferdinand und Imbclla,
I, 235, 236. Johnstanäs Institutes of the Civil Law of Spain, p. 262. (Jiroaurt,
Histoires des Arabes d'Espagne, I, 260, 261; und Southegjs Olwonicle of tlw Cid,