Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

und 
Jßhrh. 
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diese Neigung nicht so viel Gutes wirken liessen, als man hätte 
erwarten sollen. So weit sie jedoch wirkte, brachte sie reinen 
Gewinn. Es war ein Streich gegen den Aberglauben, sofern es 
ein Versuch war, den menschlichen Geist mit rein weltlichen Be- 
trachtungen zu unterhalten. In einem Lande wie Schottland war 
schon dies von der äussersten Wichtigkeit. Wir müssen noch 
hinzufügen, dass es zwar die Folge der vermehrten Gewerbthätig- 
keit war, aber, wie dies oft geschieht, auf seine Ursache zurück- 
wirkte und sie stärkte. Denn selbst durch eine noch so geringe 
Verminderung des unmässigen Respects, den man früher der 
theologischen Beschäftigung gezollt, war es in demselben Grade 
ein Beweggrund für ehrgeizige und unternehmende Männer, jene 
Beschäftigung bei Seite liegen zu lassen und sich auf weltliche 
Dinge einzulassen, wo das Talent, weniger durch Vorurtheile ge- 
fesselt, mehr Spielraum hat und einer grösseren Freiheit seiner 
Thätigkeit geniesst. Von diesen Männern erhoben sich einige zum 
ersten Range in der Literatur, während andere eine eben so nütz- 
liche wenn gleich ganz verschiedene Wendung nahmen und sich 
ebenso in der Gewerbswelt auszeiehneten. In Folge dessen besass 
Schottland während des 18. Jahrhunderts zum ersten Male zwei 
mächtige und rührige Klassen, deren Zweck wesentlich weltlich 
war, die intellectilelle und die industrielle Klasse. Vor dem 18. Jahr- 
hundert hatte keine von diesen Klassen einen unabhängigen Ein- 
iluss, ja man konnte nicht einmal sagen, dass sie für sich existirten. 
Die Intelligenz des Landes wurde von der Kirche aufgezehrt, die 
Industrie desselben war in der Gewalt des Adels. Die Wirkung 
dieser Veränderung auf die Schottische Literatur wird im letzten 
Kapitel dieses Bandes beschrieben werden. Ihre Wirkung auf die 
Grewerbthätigläeit war eben so sichtbar und für das Wohl des Volks 
eben so werthvoll. Aber sie hat nicht das allgemein wissenschaft- 
liehe Interesse, jwelches der intellectuellen Bewegung zukommt; 
und ich werde mich daher, ausser dem schon Angeführten, auf 
ein paar weitere Thatsachen beschränken, um die Geschichte der 
schottischen Gewerbthätiglaeit bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts 
herab anzudeuten, einer Zeit, wo es nicht mehr zweifelhaft sein 
konnte, dass die Fluth materiellen Gcdeihens in gehöriger Strömung 
war.  
Während des 17. Jahrhunderts war die einzige einigermaassen 
bedeutende Schottische Fabrikation die von Leinewand; sie war 
Jedoch wie jeder andere lndustriezweig sehr zurück und aller
	        
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