und
18. Jahrh.
301
sie nicht wieder erlangen: die unbedingte Unterwerfung, die in
alten Zeiten ihren Vorfahren so willig gezollt worden war, hatten
sie für immer verloren.
Aus diesen Gründen zeichnete sich die Schottische Entwickelung
während des 18. Jahrhunderts und besonders während der ersten
Hälfte desselben durch einen rascheren Verfall der höhern Klassen
und ihrer Macht aus, als er in irgend einem andern Lande zu
beobachten war. Es fiel daher der Englischen Regierung nicht
schwer, im Jahre 1748 ein Gesetz durchzubringen, welches die
erbliche Gerichtsbarkeit abschaiite und dadurch der Schottischen
Aristokratie das letzte Emblem ihrer Macht nahm. H") Das Gesetz
passte zu dem Geiste der Zeit und trug daher gute Früchte;
besonders in den Hochlanden wurde es unmittelbar eine von den
Ursachen etwas einem geordneten Zustande der Dinge Aehnliches
einzuführen. '08) Aber in diesem Falle, wie überall, muss man die
wirkliche und vorherrschende Ursache in dem Zustande der um-
w") Dccan Ramsny, in seinen liemimscereces (5th edit. Edinburgh 1859, p. 57),
bemerkt, dass, in Folge der "transfers of property and extinction of old familics in the
Highlands, es well es from morc generel causes," die alte Anhäuglichkeit der Clans „is
passing away." Aber dieser einsichtsvolle Beobachter hat die Verbindung eines so wichtigen
Faetums mit dem Aufstande von 1745 nicht angedeutet. 1792 schreibt l-leron: „The
prejudices of clanship have almost died away." „The dependents of the family
of Kenmure are still ettached to its representetive with mucli of that aifection und
respect with which the tribes of the Highlands have tiZl Zately becn accustomecl to
adhere to their lord." Hermßs Joumey tkrough tlw Western Oounties of Scoilnmd, 2d
edit., Perth 1'799, I, 248, II, 154. Siehe auch die Bemerkungen aus demselben Jahr
in Letticds Letters an a Tour through eariaus Parts of Scatland, London 1794, p. 340.
Uni die Bewegung noch weiter zurück zu verfolgen, so schreibt Pennant im Jahr 1769:
„But in many parts of the Highlands, their charaeter begins to be more faintly mar-
ked; they mix more with the world; und become daily lass altacherl to their ahiqfis."
„During the feudal reign, their love for their chieftain induced them to bear many
things, at pausen! intolerable." Diese beiden wichtigen Stellen sind in der 4. Ausgabe
von Pennamfs flbur in Scotland, I, 194, II, 307, Dublin 1775. Sie beweisen, dass
24 Jahre nach dem Aufstande von 1745 die Abnahme der Anhänglichkeit so augen-
scheinlich war, dass sie einem aufrichtigen und genauen, obwohl keineswegs geschulten
Beobachter aufüel. Damit Pennant diese Veränderungen bemerken konnte, mussten sie
"schon den die Oberfläche heraufgestiegcn sein. Andre Zeugnisse, die dies bestätigen,
finden sich in Sinn-Zaire Account of Scotlaml, lI, 545, Edinburgh 1792; und lII, 377,
437, XIII, 310, XV, 592, XX, 33.
407) Burtorßs History of Scotland, II, 535-537. Strutherä History of Scolland,
Glasgow 1828, II, 519-525.
m) Macpherson (Annals qf Commerße, 11T, 259) Sagt! „This excellent statute
may nnt unütly be termed a new magna charta to the free peuple of Seotland."