Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

im 
und 
Jahrh 
291 
giessen; noch weniger können wir glauben, sie hatten ihr Vaterland 
verlassen und lange, gewagte lllärsche unternehmen können in der 
Absicht, diese verderbte und tyrannische Dynastie wieder herzu- 
stellen, deren Verbrechen himmelschreiend waren und deren Grau- 
samkeiten endlich den Zorn auch des niedrigen und sanftmüthigen 
Mannes entzündet hatten. 
Die einfache Thatsache ist diese, dass die Ausbrüche von 
1715 und 1745 in unserm Vaterlande der letzte Kampf der Barbarei 
gegen die Civilisation waren. Auf der einen Seite Krieg und Ver- 
wirrung, auf der andern Friede und Gedeihen; dies waren die 
Interessen, wofür die Menschen in Wahrheit fochten, und keine 
Partei kümmerte sich um die Stuarts oder um die Hannoveraner. 
Der Ausgang eines solchen Kampfes im 18. Jahrhundert konnte 
kaum zweifelhaft sein. Zu ihrer Zeit erregten diese Aufstände 
die grösste Beunruhigung sowohl wegen ihrer Plötzlichkeit als auch 
wegen des seltsamen und wilden Aussehens der angreifenden Berg- 
Schotten. i") Aber die Kenntniss, welche wir jetzt besitzen, lasst 
uns erkennen, dass ein Gelingen von Anfang an unmöglich war. 
Obgleich die Regierung ausserst lässig war und trotz der erhaltenen 
Nachrichten sich beide" Male überfallen liess, War doch keine ernst- 
liche Gefahr vorhanden. i") Die Engländer hatten keine besondere 
9') Dies gab zu dem Gerüchte Veranlassung, dass sie Kannibalen wären. "The 
late Mr. Halkston of Rathillet, who had been in this expedition" (the Rebellion of 
1745), „told Mr. Young tlmt the belief was general among the people of England, 
that the Highlanrlers ate chilclren." Jolmstoazds Jllenzoirs of flzc Rebellion, 3d edit. 
London 1822, p. 101. So absurd ein solches Gerücht war, so wurde es doch einiger- 
massen glaublieh gemacht durch das empörende Betragen der Bergschotten in dem 
ersten Aufstande von 1715, wo sie im Flaehlande schreckliche Greuel an Leichen ver- 
übten, die sie aufgruben. Siehe die Zeugnisse der Zeitgenossen in Cowespondenoe af 
the R61). Robert Wodrow, published by the Wodrow Society, II, 86, S7, 93. „They 
have even raised up some of my Lord Rotheis children and mangled their dead 
bodies"     „till the stench put them away." 1'745 bezeichneten sie ihren Eintritt 
in England folgendermassen: „The rebels, during their stay in Ccrlisle, committed the 
most shoeking detestable villanies; for, not conteuted with robbing families of their 
most valuable effects, they scrupled not to act their brutal insolcnce on the persong 
of 50m9 young ladies, even in the presenco of their parents. A gentleman, in a letter 
to his friend in London, writes thus: "That, after being in a manner stripped of 
ßvery thing, he had the misery to see three of his daughters treated in such ß. manner 
lihßt he could not relate itf" Marchanfs History of the prescnt Rebellion, London 
1746, p. 181, 182. 
92) Selbst als sie bis Derby vorgedrungen waren, verzweifelten die Bestunter- 
richteten von ihrer eigenen Partei am Gelingen. Siehe den Jacobitisehcn Bericht in 
I9 i"
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.