Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

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Zustand 
VOII 
Schottland 
Krieg war ihre Hauptunterhaltung, gab ihnen ihren Lebensunterhalt 
und war das Einzige was sie verstandenß1) Ausserdem erhöhte der 
blose Umstand, dass Jacob II. nicht länger an der Regierung war, 
ihre Loyalität gegen ihn auf das Wunderbarste. Die Bergschotten 
blühten durch Raub und machten Geschäfte in der Anarchie. S?) 
Sie hassten daher jede Regierung, welche stark genug war Ver- 
brechen zu bestrafen; und da die Stuarts jetzt fort waren, liebte 
dieses Diebsvolk sie mit einem Feuer, welches nur ihre Abwesen- 
heit zu entzünden im Stande gewesen. Von Wilhelm III. fürchteten 
sie im Zaum gehalten zu werden; aber der verbannte König konnte 
ihnen kein Leides thun und musste ihre Ausschweifungen als die 
natürlichen Folgen ihres Eifers ansehen. Nicht dass sie sich um 
die Prinzipien der Thronfolge bekümmert oder sich Gedanken über 
das Recht von Gottes Gnaden gemacht hätten. 83) Die einzige 
Erbfolge, für die sie sich interessirten, war die ihrer Häuptlinge; 
ihr einziger Begriff von Recht war zu thun, was ihre Häuptlinge 
31) Ausser Rauben; das ist aber in einer oder der andern Form immer ein Theil 
des Krieges. Darin waren sie sehr geschickt. Burnet (Hisiory of in's 02012 Time, I, 67) 
nennt sie mit Nachdruck „good at robbüngf" und Burtou (Lives of Lovat (md Forbes, 
p. 47) sagt: „To steal even vestments was considerably more creditable than to make 
them." Sonst waren sie ganz in ihre Leidenschaft für den Krieg vertieft. Siehe 
Thoansoßfs Memoirs of the Jacobites, 11, 175, 176, London 1845. 
s?) "Revenge was accounted a duty, the destruction of a neighbour a meritorious 
exploit, und rapine an honourable employment." Braumels History of tlze Highlunds, 
IV, 395. „The spirit of rivalry between the clans kept up a taste for hostility, and 
converted repine into a scrvice oi honour." Tliomsowfs Memoirs of the Jacolviles, lI, 229. 
93) Daher war ihnen die Erscheinung des Praetcndenten im Jahr 1715 trotz 
seines glänzenden Stammbaums verächtlich, weil sie nur auf die physischen Qualitäten 
des Individuums sahen. Siehe tretfliche Bemerkungen in Burtonäs History of Scotland 
from 1689 to 1748, London 1853, II, 198, 199. S. 383 bemerkt Burton mit Recht, 
dass "those who really knew the Highlanders were aware that the followers were no 
more innate suppoiters of King Jamesüz claim to the throne of Britsin, than of Maria 
Theresafs to the throne of Hungary. They went with the poliey of the head of the 
clan, whatever that might be; und though upwards of half a century's advocacy of 
the exiled house" (this refers to the last rebellion in 1745) "had made Jacobitism 
appear a political creed in some elans, it was among the followers, high and low, little 
better than a nomenclatilre, which might be changed with circumstances." Seit Robert- 
son sind Button und Chambers die beiden Schriftsteller, von denen ich zu sagen 
wage, dass sie die sorgfältigsten und umfassendsten Blicke in die Geschichte Schott- 
lands gethan. Robertsons Geschichte hört auf, wo die wichtigste Periode beginnt und 
sein Stoff ist ein sehr geringer. Was er aber mit diesem geringen Material geleistet, 
war bewunderungswiirdig. Mir scheint seine Geschichte von Schottland bei weitem das 
grösstc unter seinen Werken.
	        
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