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Jahrh.
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gewisse ausgedehnte und mächtige Ursachen, von denen die ganze
Bewegung abhängt. In kurzen Perioden lassen sich diese Ursachen
in ihrer Thatigkeit nicht erkennen, eine Thätigkeit, Welche in langen
Perioden deutlich hervorsticht und souverain ist. Sie giebt dem
Nationalcharakter seine Färbung, sie regiert den grossen Schwung
und den Hauptdurchschnitt der Angelegenheiten. In Schottland
machten allgemeine Ursachen, wie ich schon gezeigt habe, das-
Volk zum Freunde der Geistlichkeit, und die Geistlichkeit zur
Freundin der Freiheit. So lange diese beiden Thatsachen neben
einander bestanden, war das Schicksal der Nation gesichert. Sie
konnte beschädigt, beschimpft, mit Füssen getreten werden; ihr
konnte auf verschiedene Weise Leid zugefügt werden; aber je
grössei" das Leid, desto sicherer war das Mittel, denn desto höher
musste der Geist des Volks aufgeregt werden. Alles was nöthig
war, bestand in etwas mehr Zeit und etwas mehr Herausforderung.
Wir, die wir in der Ferne stehen und diese Dinge von einer Höhe
herab betrachten können, und die wir gewahr werden, wie die
Begebenheiten sich drängten und sich verdichteten, können uns
über die Regelmässigkeit ihres Erfolges nicht tauschen. Trotz der
scheinbaren Verwirrung war Alles ordnungsgemass und methodisch.
Uns ist das innerste Gewebe offenbart. Da ist der Webstuhl, und es
ist von Einer Färbung und von derselben Arbeit. Das Muster ist
deutlich gezeichnet und zum Glück wurde es in ein Gewebe gewirkt,
dessen mächtige Faden weder durch die Arglist noch durch die
Gewaltthat intriguanter Menschen zerrissen werden konnten.
Es half daher nichts, dass die Tyrannei ihr Aeusserstes that.
Es half nichts, dass-der Thron von einem despotischen und ge-
wissenlosen König besetzt war, dem ein zweiter folgte, der nur
noch despotischer und gewissenloser als er selbst war. Es half
nichts, dass eine Hand voll naseweiser und aufdringlicher Bischöfe
sich ihre Weihe von London holten und auf die Autorität der
Englischen Kirche gestützt, mit einander zu Rathe gingen und sich
gegen die Freiheit ihres Vaterlandes verschworen. Sie spielten die
Rolle von Spähern und Verräthern, aber sie spielten sie vergebens.
Und doch gab ihnen die Regierung Alles, was sie ihnen nur geben
konnte. Sie hatten das Gesetz auf ihrerSeite und siehatten das
Recht, die Justiz auszuüben. Sie waren Gesetzgeber, Räthe der
Krone und Richter. Sie besassen Reichthum, hochtönende Titel
und allen Pomp und alle Attribute, wofür sie ihre Unabhängigkeit
verhandelt hatten und womit sie die Augen des gemeinen Volks