des
Geschichte
Span.
Geistes
eine
sich
listige und ehrgeizige Priesjzersehaft aus dieser Unsicherheit
ein Werkzeug zur Erhöhung ihrer Macht bereiten konnte. 6)
sich alle Verantwortung, alle Gefahr sparen und weder Ruhm noch üble Nachrede
davontragen können.
Die Wahrheit ist einfach die, dass in Spanien mehr Erdbeben gewesen sind, als
in allen andern Europäischen Ländern zusammen, ausgenommen Italien. Wollte man
die Zerstörung von Eigenthum und Leben, die allein durch_sie verursacht worden, in
eine Summe bringen, sie würde erschreckend ausfallen. Rechnen wir noch die beun-
ruhigenden Erschütterungen hinzu, die zwar weniger verheerend, aber viel häuüger
sind und nicht sehock- und hundertweise, sondern zu tausenden vorkommen, die durch
Steigerung der Furcht im Ganzen das Gedeihen des Aberglaubens zu einem unberechen-
baren Grade befördert haben, so ist eseinleuchtend, dass Erscheinungen, wie diese,
eine bedeutende Rolle in der Bildung des Nationalcharakters der Spanier gespielt haben
müssen. Wer sieh die Mühe geben will folgende Stellen nachzulesen, wird unwider-
legliche Beweise für die furchtbaren Verheerungen durch Erdbeben in Spanien finden;
wir lassen Portugal bei Seite. Sie alle beziehn sich auf einen Zeitraum von weniger
als 200 Jahren; das erste ist 1639, das letzte 1829. Leltres de Madame T7illars,
Ambassadrice en Espagne, Amsterdam 1795, p. 205. Labordds Spam, London 1800,
I, 169. Dunlogfs Mem. of Spam, Edinburgh 1834, p. 243. Mallcfs Eartlzgzoalie
Oatalogue of the Brit. Assen, Lond. 1858; Report for 1853, p. 146; for 1854, p. 26,
27, 54g 55, 57, 58, 65, 110, 140, 173, 196, 202. Swinbzornefs Travels througlz Spam,
Lond. 1777, I, 166. Forefs Spam, Lond. 1847, p. 178. Baponäe Six Years in Bvlsczzy,
Lond. 1838, p. 32. Vergl. Inglis' Spam, Lond. 1831, I, 393, II, 289-291.
Dies sind die Quellen, wo wir die Verheerungen von 190 Jahren erzählt finden.
Daraus ergiebt sich dass in Spanien kaum eine Generation verging, ohne dass durch
Erdbeben Schlösser, Dörfer und Städte zerstört, Männer, Weiber und Kinder getödtet
worden wären. Nach unserm anonymen Berichtiger dagegen ist es zweifelhaft, ob je
ein Erdbeben in Spanien gewesen ist; denn er sagt von der ganzen Halbinsel, Portugal
eingeschlossen: "das einzige Erdbeben von dem man weiss, ist das von Lissabon."
6) Ueber die abergläubischeFurcht als Folge der Erdbeben in Spanien, siehe eine
gute Stelle in Oonde, Historie de la daminacion de los Arabcs, p. 155: „En el aüo
267, dia jueves, 22 de 1a. luna de Xawäl, temblö 1a tierra con tan espantoso ruido y
estremeeimientn, que cayeron muchos aleazares y magniticos ediiicios, y otros quedaron
muy quebrantados, se hundieron montes, se abrieron peüascos, y 1a tierra se hundiö y
trage pueblos y alturas, el mar se retrajö y aparte de las costas, y desapareeieron
islas y escollos en el mar. Las gentes abandonaban los pueblos y huian a los campos,
las aves selian de sus nidos y las tieras espantadas dejaban sus grutas y madrigueras
con general turbacion y trastorno; nunea los hombres vieron ni oyeron cosa semejante;
se an-uinaron muchos pueblos de la costa meridional y occidental de Espaüa. Todas
estas cosas induyeron tanto en los an-imos de los hombres, y en especial en la igno-
rante multitud, que no pudo Almondhir persuadirles que eran cosas naturales, aunque
11000 freßllßllfes, que no tenian inilujo ni relacion con las obras de los hombres, ni
con sus empresas, sine por su ignorancia y vanos temores, que Älo mismo temblaba la
tierrn para los muslimes que para los cristianos, para las fieras que para las inocentes
eriaturas," Vergl. Geddes' Tracts conoßming Spam, Lond. 1730, I, 89; und Mariana,
der Historie de Espuüa, V, 27, unter dem Jahr 1395 sagt: „Tembl6 la tierra en