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Schottland
Zustand von
Parlamentsaete erlassen wurde, Welche die Autorität der Bischöfe
umstürtzte und den Presbyterianismus einrichtete; dieser gründete
sich auf Gleichheit und passte daher für die Bedürfnisse der
Sehottisehen Kirche. 4)
Diesem Gesetz hatte Jacob mit dem grössten Widerstreben
seine Zustimmung gegeben. 5) Ja sein Widerwillc dagegen war so
stark, dass er beschloss, bei der ersten Gelegenheit für die Auf-
hebung desselben zu sorgen, sollte er auch Gewalt anwenden
müssen, um seinen Zweck zu erreichen. Das Verfahren, welches
er einschlug, war charakteristisch sowohl für ihn als für seine Zeit.
Im Deeember 1596 entstand in Edlinburg ein Volksaullauf, wie sie
in barbarischen Zeiten natürlich sind, und der unter gewöhnlichen
4) Siehe dieses merkwürdige Gesetz in Acts of the Parliaazzenis of Scotland, III,
541, 2. Da einige Schottische Kirchenhistoriker es gröblich falsch dargestellt haben,
so will ich den Theil davon citiren, der die Acta zu Gunsten der Bischöfe vom
Jahre 1584 ausdrücklich aufhebt. „Item oure said souerane lord and estaittis of Par-
liameut foirsaid, abrogatis cass and anullis the XX act of thc same pliamät haldin at
Edinburgh the said zeir 1584 zciris granting cömissioun to bishoppis and vtheris
iugps constitute in ecclesiastical causs T0 ressaue his hienes presentatioun to beueüces,
T0 gif collatioun thairvpoun und to put ordo" in all causs ecclesiasticall qlk his
Maiestie aud estaittisi forsaid declairis to be expyrit in the self and to be null in
tyme cuming und of nane availl force nor eEect."
5) „The King repented after that he had agreed unto it." Uulderwoozfs Hisiory
qf llzc Kirk, V, 162. Aber dies giebt nur eine schwache Idee von seiner wirklichen
Gesinnung. Es ist vielleicht kaum uöthig Belege der Ansichten über diesen Punkt
anzuführen bei einem Könige, dessen Lieblingsausspruch war: „ Kein Bischof, kein
König". Der Leser wird jedoch finden, dass ein Brief in Olarendon Stute Papers
(I1, 260, Oxford 1773, folio) von Karl I. eingesehen zu werden verdient, weil er
oifen zugiebt, dass Jacob in seiner Liebe zum Episcopat und in seinem Hass gegen
den Presbyterianismus mehr von politischen als von religiösen Beweggründen geleitet
ward. Karl I. schreibt: „The prudentiall part of any consideratiou will never be
found opposit to the eonscientious, nay heere , they go hand in hand; for (according
to lawyers lodgique) show me any president where ever Presbiteriall Vgovernement und
Regall was together, without perpetuall rebellions. Whick was the cause that neues-
situted the King, my Father, lo clwmge tlmt govemevnent in Sootland." Vergl. was ein
Schottischer Presbyteriuner des l7. Jahrhunderts sagt in Biograplties, edited for the
Wodrow Socicty by the Rev. W. K. Tweedie, Edinburgh 1845, I, 13. „The reason
why King James was so violent for Bishops was neither their divine institution
(Whißh he denied they had), nor yet the profit the Church should reap by them (for
he knew well both the. men and their communications), but merely because bebelieved
they were useful instruments to turn a limited mollßrßhy into absolute dominiou? und
subjeets into slaves, the design in the world he minded most."