Viertes
Kapitel.
Zustand von
Schottland
und
Jahrhundert.
Kaum hatte Jacob den Thron von England bestiegen, so
begann er ernstlich und im grossen Maassstabe den Versuch die
Schottische Kirche zu unterjochen. In ihr erblickte er ganz richtig
das Haupthinderniss, das sich seiner despotischen Gewalt entgegen-
setzte. So lange er noch blos König von Schottland war, machte
er verschiedene Anstrengungen, die immer vereitelt wurden; jetzt
aber gebot er über die mächtigen Hülfsmittel Englands, und so
schien ihm der Sieg ein Leichtes. Schon 1584 erlangte er einen
zeitweiligen Triumph; er zwang eine Anzahl Prediger das Episco-
pat anzuerkennen. 2) Aber diese Einrichtung war ihren Grundsätzen
von Gleichheit und Demokratie so zuwider, dass es unmöglich war
ihren Abscheu dagegen zu überwinden; 3) sie schüchterten den
König gänzlich ein, zwangen ihn nachzugehen und was er gethan
hatte zurückzunehmen. Die Folge war, dass im Jahre 1592 eine
4) Lord Dartmouth sagt (Anmerkung in Burnefs History of in's own Time, I, 15):
„The Earl of Seeüeld told me thet King James frequently declared that he never
looked upon hirnself to be more than King of Scotland in name, till he came to
be King of England; but now, he said, one kingdom would help him 1:0 govem the
other, or he had studied kingcraft to very little purpose from his eradle to that
time." Vergl. Bumefs Menwirs of the Dukes qf Hamilton, Oxford 1852, p. 36. „No
sooner was he happily settled on the throne of England, but he went more roundly
in work."
i) Vergl. TytlerÜv History of Scotland, VI, 430, mit Acta af the Parliavnents of
Scoiland, III, 303, Q 20; auch die Acte (p. 293, ä 4) vom Jahre 1584, Welche die Macht
der Generalversammlungen beschränkt. Jacob schmeichelte sich, nun habe er Alles in
Ordnung gebracht und bezeichnete seinen Triumph damit, dass er Persönlich den Clerus
herunterriss, "calling them lownes, smaicks, seditious knaves, 311d S0 fllrilh." Siehe
einen Brief vom 2. Januar 1585-86, in Miscellvmy vf 17W Wodrow 30658311: P- 438,
Edinburgh 1844.
3) „Bishops were alwayes looked at with a. frown." Kirktanü: Higtory qf the
Ulmrck of Saotland, p. 129.