und
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führten, bewogen die höhern Stände Ungleichheit zu Wünschen. 145)
Ein Zusammenstoss war daher unvermeidlich und wurde durch
diese kühnen Schritte der Kirche beschleunigt. Ja die Prediger,
die sich auf das Volk stützten, suchten den Streit eher, als dass
sie ihn vermieden hätten; sie führten die aufregendste Sprache
gegen das Bischofswesen, und kurz vor ihrer Abschaffung desselben
vollendeten sie und reichten beim Parlament ihr Zweites Buch von
der Kirchendisciplin ein, worin sie dem geradezu widersprachen,
was sie in ihrem Ersten Buch von der Disciplin gesagt hatten. 146)
Dafür hat man sie oft der Unbeständigkeit bezüchtigt. 147) Aber
der Vorwurf ist ungerecht. Sie waren vollkommen consequent und
änderten nur ihre Maximen, um ihre Prinzipien zu behaupten. Wie
jede Corporation, die es noch gegeben, sei sie geistlich oder
weltlich, hatten sie zum obersten Grundsatz, ihre eigne Macht
aufrecht zu erhalten. Ob dies ein gutes oder ein schlechtes Prinzip
sei, das ist eine andere Frage; aber die ganze Geschichte beweist,
dass es ein allgemeines ist. Und als die Anführer d6l'_SGh0i3iIiSOhGl1
Kirche fanden, dass es auf dem Spiele stehe und dass die Frage
die wäre, wer die Macht besitzen solle, verliessen sie mit voll-
was damned." p. 526. James Melville (Autobiograplzy, p. 52) sagt, in Folge dieser
Leistung habe sein Onkel Andrew „gat the nam of imononofariuraä, Episcaporum
exaßtor, the ßinger out of Bisehopes."
145) Tytler (Hisiory of Scatlavzd, VI, 302) bemerkt: „while the great body of the
burghers, and,middle and lower classes of the people, were Presbyterians, a large pro-
portion of the nobility supported episeopacy." Statt „a large Proportion," hätte er,
ohne sich sehr zu irren, sagen können: "all." Wirklich "Melville himself says, the
whole peerage was against him." Stepherfs History of tlw Clmrclz. of Scotland, I, 269.
Forbes schreibt die aristokratische Bewegung gegen den Presbyterianismus den "godles
atheists," zu, die behaupteten, „that there eould be nothing so contrair to the nature
of a monarehie," etc., "than that paritie of authoritie in pastours." "Farbes, Oertaine
Records tozzching lke Estate of tlw Kirk, p. 349, edit. Wodrow Soeiety. Siehe auch
p. 355. „That Democratie (as they called it) whilk allwayes behoved to be full of
sedition and troublle to ane Aristoeratie, and so in end to a Monarchie." Der Leser
wird diese wichtige Aenderung in der Haltung der verschiedenen Klassen Sehottlands
bemerken. Früher war der Clerus im. Bunde mit der Krone gegen den Adel. Jetzt
verband sich der Adel mit der Krone gegen die Geistlichkeit. Diese hatte sich zu
ihrer Vertheidigung mit dem Volke zu verbinden.
446) Ueber die Verschiedenheit der beiden Werke finden sich einige beaehtenswerthe
Bemerkungen in Argylfs Presbytery examined, 1848, p. 38-43. Aber obgleich der
Autor viel vorurtheilsfreier ist, als die meisten Presbyterianer, so will er doch nicht
zugeben, dass das zweite Buch von der Diseiplin dem ersten vollkommen widerspricht.
447) Das haben die Schottischen EPiscoPil-len Sethßll-