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bis zur Mitte des
und ernstlicher Anrufung übernatürlichen Beistandes hindrangt.
Dies alles zusammen kommt Spanien in einem höhern Grade zu;
als irgend einem andern Theile Europas; es wird daher nützlich
sein, diese Erscheinungen in einer Uebersicht aufzuführen, woraus
die schädlichen Einflüsse erhellen werden, die sie bei der Bildung
des Nationalcharakters ausgeübt. _
Mit Ausnahme des nördlichen Spaniens können wir das Kllma
als heiss und trocken bezeichnen, und Beides wird noch befördert
durch die grössten natürlichen Schwierigkeiten, die der Bewässerung
-entgegenstehn. Denn die Flüsse, die das Land durchschneiden,
laufen meist in Betten, die zu tief liegen, um sie zur Bewässerung
des Bodens geeignet zu machen; dieser ist daher von jeher wegen
seiner Dürre berüchtigt gewesen. 2) Deshalb und wegen der Selten-
heit des Regens ist Spanien, sonst so reichlich begabt, öfter und
ernstlicher von Trockenheit und in Folge derselben von Hilngers-
noth heimgesucht worden, als irgend ein andres Land in Europa. 3)
Dabei macht die Veränderlichkeit des Wetters, besonders in der
Mitte des Landes, Spanien von Natur ungesund; dazu kam im
Mittelalter die fortdauernde Wiederkehr der Hungersnoth, und so
wurden die Verheerungen der Pest in einem unerhörten Masse ver-
derblich. 4) Nehmen wir noch das gewaltige Unglück hinzu, welches
a) „The low state of agriculture in Spain may be ascribed partly to physical und
Pßrtly to moral causes. At the head 01' the former must be placed the heat of the
climate and the aridity of the soil. Most part of the rivers with which tlie country
is intersected run in deep beds, und are but little available, except in a few_ favoured
1003111165, 1'111" Pllrposes of irxügation." M'C'uZlock's Geographical und Statistiaal Dictio-
Mary; 1101111011" 1349, II, 708. Iabordefs Spam, London 1809, IV, 284, V, 261. Die
verhältnissmässigejmrre ist angegeben in Uoolfs Spam, London 1834, II, 216-219.
3) Ueber diese Trockenheif und öftere Hungersnoth siehe: Mariana, Historia de
Espaüa, Madrid. 1794, II, 270, III, 225, IV, 32. Conde, Historie: de Zu Dominucion
de los Ambes an Espafia, Parls 1840, 142, 149, 154, 170. Davila, Historia de la
Tida de Felipe T eroero, Blladrid 1771, II, 114. Clarkefs Letters concerning ihe Spanish
Naiion, London 1763, 282. Udal ap Ißlzys' Tour tkrouglo Spam, London 1760, 292,
293.' Spam by am American, London 1831, II, 282. Hoslcins' Spain, London 1851,
I, 127, 132, 152. "Espaüa es eastigada frecuentemente con las soquedades y faltas de
"lluvias." Muriel, Gobiemo de Carlos III., Mäxlrid 1839, 193.
4) "Aüädase ü. todo esto las repetidas pesies, y mortales epidemias que han afligido
ä las provincias de Espaüa, mayormente ä. las meridionales que han sido las lxnas
sujetas ä estus plagas. De esias se hace mencion en los anales ä historias, muy fre-
cuentemente; y en su conürmacion se puede leer e1 tratado histörico, ö epidemio-
lögia que sobre ellas ha publicado Don Joachin de Villalba, donde _se verü con dolor
Y espanto con quanta frecnencia se repetian estos azotes desde mpdiados del siglo
lau