des
Geschichte
Span.
Geistes
halte und auf den zwei einzig möglichen Wegen, dem der In-
duction und dem der Deduction, begründet habe. Der erstere
führt uns durch eine Menge historischer und wissenschaftlicher
Thatsachen, welche uns zu Schlüssen aus ihnen auffordern und
berechtigen, während der Weg der Deduction durch eine Besta-
tigung dieser Schlüsse geht, indem wir nachweisen, wie sie die
Geschichte verschiedner Völker und ihr ungleiches Loos erklären.
Dem inductiven Verfahren habe ich vor der Hand nichts Neues
hinzuzufügen; die deductive Begründung hingegen holfe ich in
diesem Bande beträchtlich zu verstärken, und mit ihrer Hülfe nicht
nur die obigen vier Hauptgcdanken festzustellen, sondern auch noch
manche untergeordneteAnsicht, welche genau genommen zwar aus
_ihnen folgt, aber nichts desto weniger eine eigne Beleuchtung erfor-
dert. Die Fortsetzung unsrer Einleitung wird nun, nach dem schon
angedeuteten Plan, eine Prüfung der Geschichte von Spanien, Schott-
land, Deutschland und den Vereinigten Staaten vonNordamerika
enthalten, um Principien zu erläutern, zu deren Charakteristik die
rEnglische Geschichte nur unzureichenden Stoß bietet. Und da
Spanien das Land ist, wo die Bedingungen zur Entwicklung des
Volks, welche ich für Hauptbedingungen halte, am augenfalligsten
verkümmert worden sind, so werden wir auch iinden, dass es das
Land ist, wo diese Verkümmerung am schwersten gebüsst wurde,
und wo es daher am belehrendsten hervortritt, wie das Vorherr-
schen gewisser Anschauungen den Verfall des Volkes herbeiführt,
bei dem sie vorwiegen.
Bei den alten tropischen Kulturzustanden haben wir merk-
würdige Züge beobachtet, die ich Naturanschauungen nannte und
die durch Entflammung der Phantasie den Aberglauben beförderten
und den Menschen von der Untersuchung so drohender Erschei-
nungen abschreckten, mit andern Worten, der Schöpfung der Natur-
wissenschaften in den Weg traten. Nun ist es eine interessante
Thatsache, dass in dieser Hinsicht kein {Land in Europa den
Tropen so ähnlich ist, als Spanien. Kein andrer Theil Europas
ist von der Natur so offenbar zum Sitz und Zufluchtsort des Aber-
glaubens bestimmt. Wie wir schon gezeigt, 1) zahlten als die wich-
tigsten physischen Ursachen des Aberglaubens Hungersnoth, an-
steckende Krankheiten, Erdbeben und ein ungesundes Klima,
welches die durchschnittliche Lebensdauer kürzt und" zu öfterer
Buckle,
Gesck.
der