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von Schottland
Zustand
nach Schottland zurückzukehren wagten, erfuhren sie doch durch
ihre Späher und Agenten Alles was verging und hielten ihre Ver-
bindungen mit der Heimath aufrecht. Feudale Verträge, Schutz-
und Trutz-Bünde und andere Einrichtungen, die man aufzugeben
für sehimptlieh gehalten haben würde, selbst wenn sie wider das
Gesetz liefen, waren in voller Kraft und setzten die Douglasse in
den Stand, sich mit Vertrauen auf viele der mächtigsten Adeligen
zu verlassen, die ausserdem über das Vorherrschen des Clerus
entrüstet waren und mit Freuden jede Aussicht begrüssten, welche
eine Aenderung und die Verminderung der geistlichen Gewalt ver-
sprach. 60)
Hause of Douglas, II, 105, 106. Jacob hielt eifrig darauf, dass kein Verkehr zwischen
den Douglassen und seinen übrigen Unterthanen stattfinden sollte; aber er konnte dies
nicht hindern. Siehe einen Brief von ihm an Sir Thomas Erskine (in Miscellany of
the Spalding Club, II, 193, Aberdeen 1842, 4to), der anfängt: „I commend me rycht
hartly to yow, and weit ye that it is murmuryt hyr that ye sould a spolkyn with
Gorge and Archebald Dougles in Ingland, qnhylk wase again my commänd and your
promys quhan we departyt." Siehe auch die Processe von Lady Trakware, John
Mathesone, John Hume, und andern in Pitcairrßs Oriminal Trials in Scoiland, vol. I,
part I, p. 161a, 177"", 202"", 243g, 247a.
ü") „The Douglases were still maintained with high favour and generous allowzmces
in England; their power, although nominally extinct, was still far from Abeing destroyed;
their spies penetrated into every quarter, followed the king to France, and gave in-
formation of his most private motions; their feudal covenants and bands of manrent
still existed, und bound many of the most potent nobility to their interest; whilst the
vigour of the king's government, and his preference of the clergy to the temporal
lords, disgusted these proud chiefs, and disposed them to hope for a recovery of their
inßuence from any change which might take place." Tytlerk Hisiory of Sootland, IV,
229, 230. Diese Schutz- und Trutzbünde, die Tytler erwähnt, gehörten zu den
wirksamsten Mitteln, wodurch die Schottischen Adligen sich ihre Macht sicherten.
Ohne sie würde die Aristokratie schwerlich der tercinigten Macht der Krone und der
Kirche haben widerstehen können. Sie verdienen daher speciellc Aufmerksamkeit.
Clmlmeris Oalezlovzia, I, 824 konnte kein Bond of manrent oder Zuzugsbündniss vor 1354
finden; aber in Lord„Somervi1le's Memorie of the Somervilles, Edinburgh 1815, I, 74
wird eins erwähnt im Jahre 1281. Dies ist das früheste Beispiel, das mir anfgestossen;
und erst im 15. und 16. Jahrhundert wurden sie sehr häufig. Vergl. Humds History
of tlw Hause of Douglas, II, 19. Somervillds Memorie of the Somervilles, I, 234.
Pitcaiwfs Oriminal Trials of Scotland, III, 83. Irvingäe History of Dumbartonslzire,
P. 142, 143. Skends Highlanders, II, 186. Gregorilß Hiatory of the Western High-
lllnde, p. 126. Kenneolgfs Annals of Aberdeen, I, 55. Misoellany of the Spalding Club,
II, p. OVI, 93, 251, IV, p. XLVIII, 179. Da. diese Klan- und Adelsbünde änsserst
nützlich Wären, das Gleichgewicht der Macht aufrecht zu erhalten und die Schottische
Monarchie 1m der Ausartung in Despotismus zu hindern, so wurden natürlich Pur-
lamentsacten gegen sie erlassen. Siehe eine vom Jahre 1457 und eine andere vom