bis zum Ende
des
Jahrh.
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ein Mittelstand, gebildet worden war, so können wir uns hieraus
eine Idee davon machen, wie viel Kenntnisse das Volk im Ganzen
besessen haben muss. 54) Die Geister müssen in ein Dunkel ein-
gehüllt gewesen sein, wie wir es uns jetzt kaum vorstellenkönnen.
Keine Gewerbe, keine Künste wurden getrieben, welche eine Ge-
schicklichkeit oder Fertigkeit erforderten, und so gab es nichts,
was die Intelligenz der Menschen geübt hätte. Sie blieben also so
dumm und brutal, dass ein verständiger Beobachter, der Schottland
im Jahre 1360 besuchte, sie mit Wilden verglich, so barbarisch
und ungesellig erschienen ihm ihre Sitten. Ein anderer Schrift-
steller braucht im Anfange des 15. Jahrhunderts denselben Aus-
druck; er setzt sie mit dem Vieh, welches sie hüteten, in eine
Klasse und erklärt, in Schottland gäbe es mehr. Wilde als Vieh. 86)
Durch dieses Zusammenwirken von Begebenheiten und durch
diese Vereinigung der Unwissenheit mit der Gefahr hatte die Geist-
lichkeit im 15. Jahrhundert in Schottland mehr Einfluss erlangt
als in irgend einem Europäischen Lande, mit der einzigen Aus-
nahme von Spanien. Und da die Macht der Adeligen eben so
reissend schnell angewachsen war, so war es natürlich, dass die
Krone, ganz durch die grossen Barone in den Schatten gestellt,
sich um Hülfe an die Kirche wandte. Während des 15. und einen
Theil des 16. Jahrhunderts wurde dieses Bündniss strenge aufrecht
erhaltenßl) und die politische Geschichte von Schottland ist die
Geschichte eines Kampfes der Könige und der Geistlichkeit gegen
die übermässige Macht des Adels. Als dieser Kampf ungefähr
writes of moment was not used in Scotlend till about the year 1540 aber er ver-
gisst uns zu sagen, warum es nicht geschah. Im Jahre 1564 konnte Robert S001; of
Thirlstune, "ancestor of Lord Napier," seinen Namen nicht unterzeichnen. Siehe Pü-
'caz'm's Criminal Trials in Scotland, III, 394.
94) Ein gelehrter Schotte sagt: "Scotland was no lese ignorant and superstitious
at the beginuing of the üfteenth century, than it was towards the close of the twelfth."
Dalrympläs Amzals of Scetland, I, 428.
85) „Et sont ainsi comme gens sauvages qui ne se savent avoir ni de nulli aocointer."
Les Okroniques de Froissart, edit. Buchen, Paris 1835, II, 315.
35) "Plus pleine de sauvagine que de bestail." Histoire de Oharlex VI , pw Le
Zaboureur, angeführt in Pinäerionäs History qf Soolland, I, 149.
37) Gelegentlich finden wir dieses Bündniss früher vorkommend, aber schwerlich
ßlg-bewusstes System. Vergl. Tytlerür History of Scotland, I , 65, mit Dalrymplek
Ämmllh I, 72, U0, 111, 194, III, 296; Nimmtfs History of Stirlingshire, p. S8;
Chalinerf History qf Damfermline, p. 133, 134.