Ende des
zum
bis
Jahrh.
185
Eine andere Folge dieser langen Kriege war, dass mehr als
gewöhnlich aus dem Volke den geistlichen Stand ergriffen, weil in
ihm allein einige Aussicht auf Sicherheit zu finden war; besonders
waren die Klöster gedrängt voll Menschen, welche hofften, freilich
meistens vergebens, dem Brennen und Morden zu entgehen, dem
Schottland ausgesetzt war. Als sich das Land im 15. Jahrhundert
allmählig von diesen Verheerungen erholte, machte der Mangel
an Fabriken und Handel aus der Kirche den besten Weg zum
Reichthumfg) daher traten friedliche Leute der Sicherheit wegen
und Männer von Ehrgeiz der Auszeichnung wegen, wozu sie hier
die sichersten Mittel fanden, in die Kirche.
So machte der Mangel an grossen Städten und der Gewerb-
thätigkeit, die ihnen angehört, den geistlichen Stand zahlreicher,
als er sonst gewesen sein würde, und es ist sehr bemerkenswerth,
dass dies nicht nur ihre Anzahl vermehrte, sondern auch die Neigung
des Volks, ihnen zu gehorchen, verstärkte. Eine ackerbauendc
Bevölkerung ist von Natur und schon durch die Verhältnisse ihres
täglichen Lebens abergläubischer als_ eine Fabrikbevölkerung, weil
die Begebenheiten, mit denen sie zu thun hat, geheimnissvoller,
d. h. schwerer auf Gesetze zu beziehen und vorher zu sagen sind. 80)
Daher kommt es, dass im Ganzen die Bevölkerung ackerbauender
Gegenden den Lehren ihrer Geistlichkeit eine grössere Hochachtung
zollt, als die Bewohner von Fabrikdistrikten. Das Aufblühen von
Städten ist daher eine Hauptursache des Verfalls der geistlichen
Gewalt gewesen, und die Thatsache, dass Schottland bis zum
18. Jahrhundert keine Stadt besass, die des Namens würdig war,
dient mit dazu, das Vorherrschen des Aberglaubens in Schottland
und den ungewöhnlichen Einfluss der Schottischen Geistlichkeit zu
erklären.
Hier müssen wir eine andere höchst wichtige Betrachtung hin-
zufügen. Theils durch die natürliche Bildung des Landes, theils
Ohurch, and taught them to compound with the Almighty for their sins, by bestowing
riches upon those who called thernselves his servants." History of Scoiland, II, 89,
in Robcrfsorßs Werks, London 1831. Es ist interessant den Eifer zu beobachten,
womit die Priester von der einen Secte die Kunstgriße der andern blosstellen. Laien
können sich eine Einsicht in das ganze Gewebe Verschaffen, wenn sie die Darstellungen
der verschiedenen Seeten vergleichen.
79) Pinkerton bemerkt unter dem Jahre 1514: "ecclesiastical dignities presented
almost the only path to opulence." History qf Sootland, II, 123.
90) Buckleäs Gesell. der Oivilisatian, Bd. I, Th. I. 324-328.