Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

Ende 
bis zum 
des 
I4. Jahrh. 
179 
wagten ihre Hauptmagistrate aus ihrer Mitte zu wählen, sondern 
das gewöhnliche Verfahren war, dass sie einen benachbarten Peer 
zum Vorsteher oder Bürgermeister machten. 69) Ja dies Amt wurde 
oft sogar erblich und als erworbenes Recht einer aristokratischen 
Familie angesehenfm) Vor dem Haupte dieser Familie trat Alles 
zurück. Sein Ansehn war so unbestreitbar, dass eine Beleidigung 
gegen einen seiner Leute eben so gerächt wurde, als wenn sie 
ihm selbst zugefügt worden wäre") Die Vertreter im Parlament 
hingen gänzlich von dem Adeligen ab, der die Stadt regierten Bis 
ganz in die neuesten Zeiten herunter gab  es in Schottland keine 
wirkliche Volksvertretung. Die sogenannten Vertreter mussten 
stimmen, wie ihnen befohlen worden war, sie waren in der That 
Abgeordnete der Aristokratie; sie hatten keine Kammer für sich 
und sassen und beriethen mitten unter ihren mächtigen Herren, 
von denen sie ganz offen eingeschüchtert wurden")  
L 
Pinkertoozis History of Scoiland, II, 396; und zwei Briefe von 1543 und 1544 ge- 
schrieben von städtischen Beamten Aberdeens an den Grafen von Huntly und abgedruckt 
in dem Uouncil Register of Aberdeen, I, 190, 201, Aberdeen 1844, 4to. Sie sagen 
ihm: „Ye haf our band as protectour to wss."  
59) Tyllefs History of Scotland, IV, 225. Siehe auch p. 131; und Pinkertorfs 
History of Scotland, II, 179. Bisweilen liess der Adel den Bürgern nicht einmal den 
Schein einer freien Wahl, sondern focht es unter sich aus.  So 1544 zu Perth, „wl1ere 
a elaim for the office of provost was decided by arms, between Lord Ruthven on the 
one side, snpported by s numerous train of his vassals, und Lord Gray, with Norman 
Lesley master of Rothes, und Charteris cf Kinfauns, on the other." zum, IV, 323. 
70) Mehr über diese Sitte siehe in Hollinskeaafs Scoitislz, Ohronicle, II, 230. 
Browrls History of Glasgow, II, 154. Denkolnfs History qf Glasgow, p. 249. Mercefs 
Higfory qf Dunfermline, p. S3. 
 74) "An injury inilicted on the 'man' of a nobleman was resented es much es if 
he himself had been the injured party." Preface to tlie Oouncil Register qf Aberdeen, 
I, 12. 
u) Siehe in Maczmlayhc History of England, I, 93, lst edit., eine lebhafte Be- 
Schreibung von Schottland im Jahre 1639. „The parliament of the northern kingdom 
was a very different body from that which bare the same name in England."    , 
"The three estates sat in one hause. The commissioners of the burghs were con- 
Sidered merely as retainers of the great nobles," etc. Noch Weiter herab zu unserer 
Zeit giebt Lord Cockburn einen schrecklichen Bericht über 11911 Stand der Dinge in 
Schottland im Jahre 1794, als Jeffrey vor das Haus gefordert wurde. "Thema was 
Ülßn, in this eountry, no popular representation, 110 emallßillated bllrghs, no effective 
Yival of the eteblished chnrch, no independent 111'639, 110 {F98 public meetings, and no 
better trial by jury, even in political cases (exeept high treason); than whut was 
ßßllsistent with the circumstances, that the jurors were not sent into court under any 
impärtial rule, and that, when in court, those who were to try the case were named 
 12'"
	        
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